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Grundlegende Informationen zu den Begriffen Trauma und PTBS - Celestine - 04.11.2014 Definition des Begriffs psychisches Trauma: Ein psychisches Trauma ist ein vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und individuellen Bewäl¬tigungsmöglichkeiten, welches mit dem Gefühl der Hilflosigkeit und schutzlosen Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis bewirkt. Die betroffene Person war selbst Opfer oder Zeuge eines Ereignisses, bei dem das eigene oder das Leben anderer Personen bedroht war oder eine erste Verletzung zur Folge hatte. Die Reaktion des Betroffenen beinhaltet Gefühle von intensiver Angst, Hilflosigkeit oder Entsetzen. (Fischer .G, Riedesser P.: Lehrbuch der Psychotraumatologie. München: Reinhardt 1998; Reddemann, L., Dehner-Rau, C.: Trauma. Trias 2008) Verschiedene Formen von Traumatisierungen: Typ 1: Monotrauma: z. B. Unfälle, Naturkatastrophen, medizinisch (notwendige) Eingriffe, Gewaltsame Übergriffe durch fremde Personen (Raubüberfall) Typ 2: Komplexes oder interpersonelles Trauma: z. B. Vernachlässigung und sexualisierte Gewalt in der Kindheit und/oder emotionale und köperliche Misshandlung in der Regel durch enge Bezugspersonen, Verlust von nahen Bezugspersonen, Folter, rituelle Gewalt. Von sekundärer Traumatisierung bedroht sind Angehörige helfender Berufe, z. B. Feuerwehrleute, Rettungssanitäter, medizinische und therapeutische Berufsgruppen, aber auch Unfallzeugen, Ersthelfer etc. Drei Phasen nach einem potentiell traumatisierenden Ereignis: Schockphase (1 Stunde bis 1 Woche): medizinischer Schock, geistige Verwirrung, Amnesie Einwirkungsphase (bis zu 14 Tagen): Selbstzweifel, Hoffnungslosigkeit, Gefühle von Ohnmacht, Schuldgefühle, Depression, Wiedererleben des Ereignisses (in Bildern, Szenen, Alpträumen), Schlafstörungen, Gedächtnislücken Erholungsphase (nach zwei bis vier Wochen): Das Ereignis ist weiterhin präsent, aber es nicht mehr so lebensbestimmend. Rückkehr ins normale Lebensgeschehen, positivere Einstellung zum Leben und zur Zukunft, häufiges Überdenken der Lebensperspektive und schlussendlich die Integration des traumatischen Ereignisses in die Biographie des Betroffenen. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Bleibt die Erholungsphase aus, kann sich nach drei bis sechs Monaten das Vollbild einer klinischen Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) entwickeln mit folgendem Erscheinungsbild: Intrusionen (unwillkürliches Wiedererleben) sind sich aufdrängende Erinnerungen an das Ereignis, die sich in Gedankenkreisen, Flashbacks (Bilder oder Szenen), Sinneswahrnehmungen (z. B. Geräusche oder Körperempfindungen) oder Alpträumen äußern Vermeidung von Situationen, die an das Ereignis erinnern könnten (Autofahren, Fernsehen, auch darüber sprechen) Hypervigilanz kann gesteigerte Erregbarkeit, Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen und Ängstlichkeit und auch erhöhte Reizbarkeit und mangelnde Affektkontrolle beinhalten Emotionale Betäubung bedeutet u. a. dauerhafte Teilnahmslosigkeit, Gleichgültigkeit und Abflachung von Gefühlen Weitere Symptome bzw. Spätfolgen können u. a. Ängste, Substanzmissbrauch, Depressionen, Essstörungen, Bindungs- und Beziehungsstörungen, körperliche und seelische Selbstentfremdung, Abspaltung von Wahrnehmungen und Gefühlen mit und ohne Erinnerungslücken (Dissoziation), selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität sein. (Quelle: Deutsches Institut für Psychotraumatologie: http://www.psychotraumatologie-aktuell.de, ICD 10, DSM IV) |