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Körperübung zum Stabilisieren - Druckversion

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Körperübung zum Stabilisieren - karin137 - 20.03.2011

Hallo zusammen,

meine Therapeutin lässt mich zum Stabilisieren oft eine Methode vom Somatic Experiencing anwenden, das funktioniert inzwischen auch einigermassen, wenn ich es alleine mache. Vielleicht kann es der einen oder anderen von Euch auch helfen, ich schreib mal auf wie ich das mache - ist glaube ich ein bisschen ähnlich wie diese Anspannung-Entspannung nach Jacobsen, aber etwas gezielter, finde ich.

Als erstes geht es darum, im Körper wahrzunehmen, wie ich mich fühle. Also, wenn ich z.B. Angst habe, dann versuche ich zu erkennen, wo im Körper ich das wie spüre. Bei Angst ist das bei mir manchmal ein Kloss im Hals, oder manchmal so ein Gefühl, dass ich meine Schultern zusammenziehen und mich klein machen möchte. Kann aber glaube ich bei jedem Menschen anders sein.
Dann lasse ich den Körper bewusst das machen, was er will. Also, ich ziehe mich zum Beispiel zusammen und mache mich klein. Bei dem "Kloss im Hals" geht das nicht so direkt, meistens mache ich dann eine feste Faust, die ich mir vor den Hals halte, nahe an der Stelle, wo der echte Kloss sitzt. Das funktioniert genau so gut. Wichtig ist, ruhig mit Muskelanspannung in die neue Haltung zu gehen. (wenn das möglich ist - wenn ich nervös bin und meine Hände zittern lasse, dann geht das z.B. nicht so gut das mit Kraft zu machen, dann verstärke ich das sowieso vorhandene Zittern einfach.)
Und dann wird die Haltung ganz langsam in ihr Gegenteil verwandelt. Was das Gegenteil ist kann ich selber festlegen. Den Kloss im Hals z.B. verwandle ich oft in sein Gegenteil, indem ich ganz langsam die Faust vor meinem Hals öffne. Dabei ist wichtig, das ganz langsam zu machen, und ruhig die Spannung in der Bewegung zumindest am Anfang drinzulassen - also nicht die Faust entspannen und dann öffnen, sondern während dem Öffnen die Spannung ruhig noch halten - meistens kommt bei mir dann ein Punkt, wo die Spannung von selbst verschwinden oder weniger werden "möchte". Am Ende hole ich dann oft ganz von selbst tief Luft, das kann aber wohl auch bei jeder verschieden sein.
Anschliessend achte ich nochmal darauf, was ich jetzt wahrnehme. Bei mir kann es gut sein, dass das gleiche Gefühl an der gleichen Stelle (schwächer) noch da ist, dann wiederholfe ich den Bewegungsablauf nochmal. Oder es ist ein anderes unangenehmes Gefühl da, das ich im Körper wahrnehmen kann - dann "stabilisiere" ich das wie eben. Oder es ist ein angenehmes Gefühl da, dann höre ich auf :)
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob man das alleine lernen kann, aber es gibt wohl CDs mit ähnlichen Übungen drauf, insofern kann es wohl schon gehen. Probiert das bitte nicht genau dann zum ersten Mal aus, wenn es euch sehr schlecht geht, falls es triggern kann oder so. Bei mir klappt das Stabilisieren alleine auf diese Weise auch nur, solange die Gefühle noch leicht sind, also schaut vielleicht am Anfang erst einmal, wie es euch geht, wenn Ihr ein Gefühl auf "Alltagslevel" zu stabilisieren versucht. Und natürlich: sofort aufhören, falls es Euch während der Übung schlechter geht!

Liebe Grüsse,
Karin