30.12.2014, 00:39
Etliche Psycho- bzw. TraumatherapeutInnen haben Fortbildungen von Ellert Nijenhuis besucht und arbeiten primär oder additiv nach seiner Methode.
Was ist unter struktureller Dissoziation zu verstehen und wie hängt das mit dem Trauma und der Traumatherapie zusammen?
Entsprechend der Theorie der strukturellen Dissoziation bedeutet Traumatisierung eine grundlegende Aufteilung der Persönlichkeit in einen oder mehrere Anteile, die für die Funktionen des täglichen Lebens und das Überleben zuständig sind, und einen oder mehrere Anteile, die an die traumatischen Erinnerungen gebunden sind und reflexhaft reagieren, als ob sie wirklichen Bedrohungen ausgesetzt seien.
Die verschiedenen Anteile der Persönlichkeit haben verschiedene Funktionen. Sie entstammen einem im Verlauf der Evolution entwickelten Handlungssystem. Dazu gehören Bindung, Erkundung bzw. Handlung, Spiel und Verteidigung. Sie zeigen sich im Denken, psychischen Verhalten und in Handlungen.
Strukturelle Dissoziation ist die Kernsymtomatik eines weiten Spektrums von traumarelevanten Störungen:
- akute Belastungsreaktion
- posttraumatische Belastungsstörung
- komplexe posttraumatische Belastungsstörung
- Borderline-Persönlichkeitsstörung
- traumaverknüpfte Konversionsstörung (DSM-IV)
- dissoziative Störung von Bewegung und Empfindung (ICD-10)
- Dissoziative Störung DDNOS
- dissoziative Identitätsstörung.
Alle Teile neigen dazu, ein gestörtes Bindungsmuster zu entwickeln, was als desorganisierte Bindung bezeichnet wird. Man muss berücksichtigen, dass es kaum wahrnehmbare Wechsel zwischen unterschiedlichen Handlungsmustern beinhaltet.
Ein Handlungsmuster sucht z.B. Nähe zu übergriffigen und missachtenden Bezugspersonen, um sich nicht allein verlassen und zurückgewiesen zu fühlen. Eine andere Handlungstendenz ist dahin gerichtet, diese zu vermeiden und zeigt sich in tierähnlichen Verteidigungsreaktionen, wie Flucht, Einfrieren und Kampf. Überlebende chronischer Traumatisierung suchen daher einerseits Annahme, fürchten aber andererseits Nähe und positiv besetzte Abhängigkeit.
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Ellert Nijenhuis arbeitet seit über 20 Jahren mit chronisch traumatisierten Patienten, und ist einer der führenden Dissoziationsforscher. Zusammen mit Prof. Onno van der Hart und Kathy Steele hat er die Theorie der Strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit entwickelt und ist beteiligt bei Forschungsprojekten zu diesem Thema.
Website von Ellert Nijenhuis: http://www.enijenhuis.nl/
Literatur: „Das verfolgte Selbst: Strukturelle Dissoziation und die Behandlung chronischer Traumatisierung"
von Onno van der Hart, Ellert R. S. Nijenhuis und Kathy Steele von Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG.
Zahlreiche andere Therapeuten und bekannte Autoren, wie Michaela Huber, 1. Vorsitzende DGTD - Deutsche Gesellschaft für Trauma und Dissoziation (ehem. ISSD), Luise Reddemann und Jochen Peichl greifen die Arbeiten von Hart, Ellert R. S. Nijenhuis und Kathy Steele immer wieder auf. Jochen Peichl z.B. besonders vor dem Hintergrund bindungstheoretischer Aspekte.
Was ist unter struktureller Dissoziation zu verstehen und wie hängt das mit dem Trauma und der Traumatherapie zusammen?
Entsprechend der Theorie der strukturellen Dissoziation bedeutet Traumatisierung eine grundlegende Aufteilung der Persönlichkeit in einen oder mehrere Anteile, die für die Funktionen des täglichen Lebens und das Überleben zuständig sind, und einen oder mehrere Anteile, die an die traumatischen Erinnerungen gebunden sind und reflexhaft reagieren, als ob sie wirklichen Bedrohungen ausgesetzt seien.
Die verschiedenen Anteile der Persönlichkeit haben verschiedene Funktionen. Sie entstammen einem im Verlauf der Evolution entwickelten Handlungssystem. Dazu gehören Bindung, Erkundung bzw. Handlung, Spiel und Verteidigung. Sie zeigen sich im Denken, psychischen Verhalten und in Handlungen.
Strukturelle Dissoziation ist die Kernsymtomatik eines weiten Spektrums von traumarelevanten Störungen:
- akute Belastungsreaktion
- posttraumatische Belastungsstörung
- komplexe posttraumatische Belastungsstörung
- Borderline-Persönlichkeitsstörung
- traumaverknüpfte Konversionsstörung (DSM-IV)
- dissoziative Störung von Bewegung und Empfindung (ICD-10)
- Dissoziative Störung DDNOS
- dissoziative Identitätsstörung.
Alle Teile neigen dazu, ein gestörtes Bindungsmuster zu entwickeln, was als desorganisierte Bindung bezeichnet wird. Man muss berücksichtigen, dass es kaum wahrnehmbare Wechsel zwischen unterschiedlichen Handlungsmustern beinhaltet.
Ein Handlungsmuster sucht z.B. Nähe zu übergriffigen und missachtenden Bezugspersonen, um sich nicht allein verlassen und zurückgewiesen zu fühlen. Eine andere Handlungstendenz ist dahin gerichtet, diese zu vermeiden und zeigt sich in tierähnlichen Verteidigungsreaktionen, wie Flucht, Einfrieren und Kampf. Überlebende chronischer Traumatisierung suchen daher einerseits Annahme, fürchten aber andererseits Nähe und positiv besetzte Abhängigkeit.
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Ellert Nijenhuis arbeitet seit über 20 Jahren mit chronisch traumatisierten Patienten, und ist einer der führenden Dissoziationsforscher. Zusammen mit Prof. Onno van der Hart und Kathy Steele hat er die Theorie der Strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit entwickelt und ist beteiligt bei Forschungsprojekten zu diesem Thema.
Website von Ellert Nijenhuis: http://www.enijenhuis.nl/
Literatur: „Das verfolgte Selbst: Strukturelle Dissoziation und die Behandlung chronischer Traumatisierung"
von Onno van der Hart, Ellert R. S. Nijenhuis und Kathy Steele von Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG.
Zahlreiche andere Therapeuten und bekannte Autoren, wie Michaela Huber, 1. Vorsitzende DGTD - Deutsche Gesellschaft für Trauma und Dissoziation (ehem. ISSD), Luise Reddemann und Jochen Peichl greifen die Arbeiten von Hart, Ellert R. S. Nijenhuis und Kathy Steele immer wieder auf. Jochen Peichl z.B. besonders vor dem Hintergrund bindungstheoretischer Aspekte.
Der Lebensgeist der Menschen ist so schwer zu läutern und so leicht zu verschmutzen wie eine Schale Wasser. (Lao Tse)
Zen-Weisheiten