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Hallo !!
Ich hoffe sehr, dass ich nichts übersehen habe und ein solcher Therad schon irgendwo im Forum existiert. Wenn ja, das hier bitte löschen. In diesem Bereich hier wird diese Therapieform schon einmal genannt, allerdings ist das Thema gesperrt.
Daher wollte ich mal fragen, ob hier schon jemand Erfahrung mit dieser Therapieform hat, die für mich ehrlich gesagt ein wenig...abgefahren und undurchsichtig klingt. Meine Thera hat davon gesprochen und das als Möglichkeit für mich angeregt, aber ich bin ehrlich gesagt ein bisschen skeptisch.
Irgendwie lese ich das so, dass diese Therapieform vor allem für Menschen ist, die "viele" sind. Und das bin ich ja gerade nicht. Und irgendwie erscheint mir auch der Gedanke komisch/abgefahren, mir da in der Therapie eine Art Traumland aufzubauen, in dem die Kindheit plötzlich ganz anders ist als sie wirklich war. Ich meine...das ändert doch nichts an der Realität, oder?
Hm...ich kenne mich da gar nicht aus. Vielleicht hat ja wer Erfahrung kann und kann mir was sagen ? Danke schon mal im Voraus!!
Hallo
Ich habe so eine Traumatherapie schon hinter mir.
Es geht da eher um Selbstregulierung, wenn man z.B. Flash Backs bekommt. Um die Reise an einem sicheren Ort. Arbeit mit dem inneren Kind.
Es geht ganz und gar um eine Stabilisierung. Man wird nicht konfrontiert. Es wird eher gedanklich spielerisch einem beigebracht sich zu regulieren. Zumindest ist das das Ziel.
Mir hat die Therapie selbst sehr gut getan. War damals in einer Klinik und daher in einem geschützten Umfeld.
Muss aber zugeben, dass ich öfters wenn ich Flash Backs habe nicht daran denke. Schade eigentlich.
Aber du bist nicht ich.
Die Therapie wird dir gut tun.
Wünsche dir viel Erfolg!
LG Sonja
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Meine erste Therapeutin hat das mit mir versucht. Ich hatte genau die selben Gedanken wie du dazu. Ich bin auch ein sehr rationaler Typ. Es geht aber dabei nicht darum sich das Vergangene schön zu reden. Angeblich hilft es aber, wenn man eine Vorstellung entwickelt, wie es hätte besser laufen können. Diese Methode hat Erfolg, wenn du zumindest etwas an deine alten schmerzhaften Gefühle ran kommst. Wenn nichts spürst, bringt es kaum was, sich auf diese Art damit auseinander zu setzen. Dann ist weitere Vorarbeit notwendig. Es ist auch ein bisschen die Frage, ob man sich gut etwas für sich Angenehmes vorstellen kann. Letztlich ist es eine Typfrage. Probiere es aus.
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Liebe Jo,
PITT beruht auf den neurobiologischen Erkenntnissen, dass das, was man sich vorstellt, für das Gehirn das Gleiche ist, wie wenn es tatsächlich passiert. Es werden positive Bahnen im Gehirn angelegt, parallel und nicht anstatt der negativen. Man schaut auf das Gute und das Negative gleichermaßen. Luise Reddemann (die Erfinderung von PITT) nennt das das "beidäugige Sehen". Das Motto von PITT ist: "Das Schwere leicht machen."
Allerdings wird das Vergangene, traumatisch besetzte, nicht verändert! Es wird nicht negiert oder schön geredet, sondern man übt sich in Selbsttröstung und auch in Notfallstrategien im Fall von Triggern oder Flashbacks. Ob man das nun über innere Kinder oder besser den Erwachsenen macht, muss man sehen.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, lies folgendes Buch, das gleichermaßen für Therapeuten und Betroffene gedacht und geeignet ist: "Imagination als heilsame Kraft" von Luise Reddemann. Sie hat dazu auch einen Umgang mit den Inneren verletzten und verletzenden Anteilen entwickelt - und es gibt auch konfrontative, also trauma-bearbeitende Methoden, wenn der Patient stabil genug und einverstanden ist. Hierzu gehört die inzwischen ziemlich bekannte Bildschirm-Technik, die inzwischen auch in andere Konzepte integriert worden ist.
Ihre Methoden wendet inzwischen in mehr oder weniger abgewandelter Form so gut wie jeder Traumatherapeut und Traumafachberater an, weil ein Teil davon Bestandteil des Curriculums der zertifizierten Psychotraumatologie-Ausbildungen der DeGPt (Deutsche Gesellschaft für Psychotraumatologie) ist. Die vielleicht bekanntesten Techniken sind der Sichere Ort und die Tresorübung.
Wichtig ist, dass Frau Reddemann immer wieder betont, dass man sich individuell an den Patienten anpassen muss und nichts passieren darf, womit er oder sie nicht einverstanden ist. Sie schreibt irgendwo, dass das nicht für jeden Patienten das Richtige ist, daher muss jeder Traumatherapeut immer mehrere Methoden parat haben.
LG
Celestine
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Vielen Dank für die Antworten *danke*
@Sonja75
Danke, dass du deine Erfahrungen geschrieben hast. Natürlich lässt sich vermutlich vorher nie sagen, welcher Mensch wie auf welche Thera reagiert. Weil wir eben doch alle verschieden sind. Aber es ist trotzdem interessant, von anderen zu lesen.
@ungestyme
In dem Punkt sind wir echt gleich. Aber du hast Recht: Ausprobieren kann ich es eigentlich mal, weil es wohl kaum etwas schlechter machen kann. Im schlechtesten Fall wirkt es bei mir einfach nicht. Danke dir!
@Celestine
Vielen Dank für deine Infos. Du weißt echt viel darüber . Besonders der letzte Satz gefällt mir: Also dass nicht gegen den Willen der Patienten laufen soll . Ich denke, ich werde es mal ausprobieren, auch wenn ich ziemlich sicher glaube, dass es mir nicht so viel bringen wird. Mir etwas Positives vorzustellen fällt mir ja sonst schon schwer. Und eigentlich ist es ja witzig. Viele Menschen landen ja in einer Klinik, gerade weil sie sich Dinge vorstellen, die es gar nicht gibt. Also psychotisch sind oder so. Und bei der Methode soll man sich nun etwas vorstellen, was gar nicht passiert ist ^^.
Aber vielen Danbk für deine Hilfe!!
Tja, wie gesagt, ich denke, einen Versuch kann ich ja wagen. Ich weiß auch nicht...gerade was die Worte „inneres Kind“ angeht, bin ich immer total...weiß nicht vorsichtig. Ich will eigentlich immer stark sein. Weil ich immer wachsam bin und weil ich auch nur stark den Kampf gewinnen kann. Inneres Kind...da lese ich Kind und das verbinde ich immer mit Schwäche.
Naja, wenn ees wirklich etwas bringt, werde ich hier sicher nochmal darüber berichten.
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Find ich gut, dass du es probieren willst .
Und berichte gern deine Erfahrungen. Egal ob gut oder dich nichtso passend für dich.
Lg
Sternis
Mir reicht's. Ich geh schaukeln.
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Liebe Jo,
Sick_Jo schrieb:Mir etwas Positives vorzustellen fällt mir ja sonst schon schwer. Und eigentlich ist es ja witzig. Viele Menschen landen ja in einer Klinik, gerade weil sie sich Dinge vorstellen, die es gar nicht gibt. Also psychotisch sind oder so. Und bei der Methode soll man sich nun etwas vorstellen, was gar nicht passiert ist Das sehe ich ein bisschen anders.
Du kannst das auch, wie ich bereits gelesen habe. Z. B. wenn du volljährig bist, gelten für dich gewisse Dinge rund um deine gerichtlichen Auflagen nicht mehr und du bist nicht mehr von den Entscheidungen des Familienrichters oder des gesetzlichen Vormunds abhängig (so genau habe ich das jetzt nicht mehr auf dem Schirm). In dem Moment, in dem du daran denkst, hast du dir bereits etwas Positives vorgestellt. Oder du planst einen netten Samstagnachmittag außerhalb der Einrichtung, wenn das Wetter gut ist. Es geht nicht darum, sich irgendetwas Abgefahrenes vorzustellen. Das darf ruhig realitätsnah oder realistisch sein - und positiv besetzt.
Bei von psychotischen Wahnvorstellungen Betroffenen ist das ganz anders. Diese Menschen stellen sich ja nichts mit Absicht vor, sondern sie sind davon überzeugt, dass es so ist wie sie denken. Meine Mutter hatte eine paranoide Schizophrenie. Sie war z. B. nicht davon abzubringen, dass einer ihrer Bekannten, der einen tödlichen Herzinfarkt erlitt, keines natürlichen Todes gestorben ist.
Bei den Imaginationen im Sinne von PITT bist du dir die ganze Zeit dessen bewusst, dass es Imaginationen sind.
Und es funktioniert auch umgekehrt: Wenn du dir jetzt schon vorstellst, dass das für dich sowieso nichts bringt, weil du dies und das sowieso nicht kannst, ist das eine negative Imagination und diese kann dich der Methode gegenüber unbewusst ablehnend einstellen, noch bevor du es probiert hast. Dann ist der Misserfolg in deinem Gehirn fast schon vorprogrammiert, weil die entsprechenden Nervenbahnen angelegt wurden.
LG
Celestine
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@Sternis
Ja...ach ich denke mir einfach, wenn eine Thera keinen Schaden anrichten kann, kann ich es eben auch mal versuchen . und einen möglichen Schaden sehe ich hier nicht.
@Celestine
Nochmals ein fettes Danke für deine Erklärung.
Und ja, mit achtzehn habe ich wohl ein paar Freiheiten mehr, wenn auch noch nicht alle, da das hier ja keine freie Einrichtung ist. Aber die Zeit läuft dann für mich .
Okay, so verstehe ich diese Thera-Form besser. Ich bin davon ausgegangen, dass es darum geht, dass man positive Dinge erfinden soll, um die schlimmen besser zu ertragen. Also sich zum Beispiel einreden, dass die Kindheit anders war als sie gewesen ist. Umso besser, wenn du es richtig gestellt hast. Ich kenne mich da einfach nicht sehr gut aus.
Und Danke...wie gesagt, ich werde mich mal bemühen, halbwegs ohne Vorurteil da ran zu gehen .
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Hi Jo,
ich denke du solltest es einfach ausprobieren. Wenn es nichts für dich ist kannst du es ja wieder beenden.
LG Seelenfrieden
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Hallo Sick Jo,
ich arbeite mit PITT und komme damit sehr gut klar. Es hilft mir ungemein und ich kann darüber viele Sachen lösen. Dies bezieht sich zum einen auf aktuelle Krisen und zum Anderen ist eine unglaubliche Unterstützung bei der Aufarbeitung meiner Trauma. Ich kann mir für mich keine bessere Methode vorstellen ; ) !
Ich wünsche Dir einen guten Einblick in diese Methode, damit Du für dich gut prüfen kannst, ob Du mit PITT arbeiten kannst!
Lieben Gruß, tomate
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Hallo und Danke an euch beide!!!
@seelenfrieden
Ja, ich denke auch – ausprobieren schadet zumindest nicht. Es gibt ja auch Therapie-Zeug, das einiges anrichten kann, wenn es nicht funktioniert. Aber das ist bei dieser nicht der Fall .
@tomate
Danke auch dir. Es freut mich sehr, dass dir die PITT sehr geholfen hat. Zumal wenn es doppelt hilft, also sowohl akut als auch ganz allgemein beim Aufarbeiten.
Ich bin also mal gespannt .
Wie ich mich nach Erinnerungsattacken stabilisieren könnte, suche ich schon seit geraumer Zeit.
Mit "Imagination als heilsame Kraft" von Luise Reddemann habe ich es versucht, gehofft mit dem Audiobook arbeiten zu können.
Gleich am Anfang geht es darum, sich vorzustellen, wie erwünscht das erwartete Kind von allen ist -
schon vor und während der Schwangerschaft...
Da stürze ich bereits ab..., weil mir erzählt wurde, wie man mich „verhindern“ wollte...
Ich habe diverse Versuche mit dem Audiobook gemacht, auch den Anfang überspielt, auch
weitere Stellen überspielt... Es gelingt mir einfach nicht, mich in eine „heile“ Situation hineinzudenken und daran zu glauben.
Allerdings habe ich das immer nur allein ausprobiert.
Kennt jemand solche Reaktionen?
Liebe Grüße von der Stellla
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Denke es ist sehr triggernd das alleine zu machen. Man sollte das therapeutisch begleiten auf jeden Fall.
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Ja, erstens triggert es und dann ist es bei manchen Menschen so, dass sich was in ihnen sozusagen wehrt, wenn an bestimmten Stellen einfach positive Vorstellungen bzw. Ressourcen drüber gelegt werden sollen. Da gibt es manchmal innere Widerstände, denn in Wahrheit waren die Dinge ja nicht positiv. Häufig will das Alte erst mal gesehen und anerkannt werden. (Meine persönliche Erfahrung dazu ist, dass eine Systemikerin das auch gewusst und verstanden hat, wohingegen die VTler, die mit PITT arbeiteten das nicht nachvollziehen konnten.)
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Nein, im Alleingang geht PITT nicht.
Wer allerdings die Bücher von Frau Reddemann aufmerksam gelesen hat, dem sollte aufgefallen sein, dass sie mehrfach betont, dass das Schlimme zuerst gesehen und gewürdigt werden muss und will, bevor man sich an die Ressourcenarbeit macht. Es wird nichts "drübergelegt", sondern es besteht nebeneinander, weil das dank der Plastizität des Gehirns so sehr gut funktioniert. Sie nennt das ausdrücklich "Beidäugiges Sehen" (nach dem Psychoanalytiker Fürstenau) . Von Ignorieren oder Schönreden spricht sie an keiner Stelle.
Das kann ein VTler genauso machen wie ein TP, ein Gestalttherapeut oder ein Systemiker. Leider machen einige Therapeuten PITT auch nur nach den Büchern anstatt sich bei ihr weiterzubilden.
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