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11.04.2019, 11:09
Hallo meine Lieben,
ich war gestern bei einem Vortrag zum Thema TRE. Das ist eine Methode nach Dr. David Berceli die verhelfen soll, traumatische Erlebnisse/Ereignisse aus dem Körper zu bekommen. Durch eine Abfolge von bestimmten Übungen wird ein neurogenes Zittern im Körper angeregt. Dieses Zittern soll helfen, das Trauma "abzuzittern". Die Damen sprach immer vom so genannten "Shaken". Ihre Tochter hat das dann gezeigt, aber trotzdem kann ich das nicht greifen. Die Referentin war ziemlich begeistert und bei so einer starken Begeisterung bin ich immer vorsichtig, ja sogar super skeptisch. Ich habe auch Fragen gestellt, bin aber nicht ganz zufrieden damit. Für mich wäre es besser, wenn das dann auch "aufgefangen" werden würde, aber das ist in erster Linie erst mal nicht vorgesehen. Die Sitzungen können einzeln oder in der Gruppe stattfinden.
Ich persönlich fand das schon irgendwie triggernd, weil es ja nun so einfach auch nicht ist. Ich weiß, dass sich auch Peter Levine dazu bereits geäußert hat. Dass es sinnvoll ist, "zittern" zuzulassen, aber diese Methode verwirrt mich etwas.
Keine Ahnung was ich davon halten soll. Ich habe jedenfalls nicht den spontanen Zugang dazu gefunden.
Daher wollte ich die Frage mal an euch weitergeben und hören, ob ihr davon schon gehört habt oder was ihr dazu denkt.
Liebe Grüße
Spiderlily
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Hi spiderlily!
Ich kenne mich in den Bereichen nicht so aus und kannte diese "Methode" selbst noch nicht. Ich kann also nichts Greifbares dazu sagen, nur meine spontane Meinung.
Ich bin bei solchen Methoden, die mehr nach außen hin gehen, immer sehr skeptisch. Vielleicht zu sehr, aber das liegt in meiner Natur. Und traumatische Ereignisse "wegzittern" zu können, klingt natürlich sehr praktisch. Aber ich kann mir da keinen wirklichen Erfolg vorstellen.
Eventuell mag es Körper-Aktionen begegnen, mit denen man akuten Belastungen entgegen wirken kann. Aber traumatische Erlebnisse ganz und dauerhaft aus dem Körper bekommen?
Das kann ich mir eher nicht vorstellen.
Alles Gute dir!
Jo
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Liebe Spiderlily,
ich kenne diese Methode nicht und habe auch noch nie etwas davon gehört. Prinzipiell bin ich wie du auch skeptisch, wenn jemand so euphorisch davon und von den Erfolgen berichtet. Aber ich habe jetzt mal ein bisschen bei google gelesen und kann mir vorstellen, dass es hilfreich sein kann. Das ist ja immer sehr individuell. Ich für mich weiß aber das bei mir der Körper eine große Rolle spielt in Bezug auf das Trauma und die Therapie und kann mir tatsächlich vorstellen, das mal zu versuchen. Allerdings würde ich mir einen erfahrenen Therapeuten suchen zumindest für die ersten 2 Sitzungen um die Übungen dann auch "richtig" anzuwenden.
Kannst du es dir denn für dich vorstellen - jetzt nach dem Vortrag? Oder hat es dich eher abgeschreckt?
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Hi Spiderlily,
ich kenne das wie du gesagt hast von Peter Levine. Wobei dieser sagt dass das Zittern gut und gesund ist, aber die konkreten Übungen die er vorschlägt doch ziemlich anders - und kontrollierter - sind.
Manchmal wenn ich so einen Flashback habe und es mir nicht gut geht, dann habe ich auch das Bedürfnis zu Zittern, oder eher zu Zucken. Ich lasse das dann geschehen (also wenn ich auf dem Sofa oder im Bett bin, jetzt nicht in einem Meeting auf der Arbeit). Das einfach so machen, also so selbst einleiten... klingt für mich auch etwas triggernd.
Also ich lasse das zwar geschehen wenn es aufkommt und es ist auch auf irgendeine Art und Weise gut, aber es ist halt auch ziemlich unkontrolliert und daher auch nicht maximal konstruktiv - so fühlt es sich zumindest für mich an. Ich find es für mich beim Trauma wichtig dass ich das Gefühl habe so viel Kontrolle wie möglich zu haben. Gut, vllt fehlt mir da auch Information um diese bestimmte Technik und die Sitzungen besser einzuschätzen. Ich verstehe auf jeden Fall deine Bedenken und Gefühle dazu. Dann doch lieber die Übungen von Peter Levine, ich kann mir nicht vorstellen dass die "schlechter" sind.
Ganz liebe Grüße,
Yuloa
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Hallo ihr Lieben,
danke für eure Antworten! Ich hätte nicht gedacht, so viel Resonanz zu bekommen. Ich antworte mal allgemein auf euch alle.
Also...
Die Übungen sind nun wirklich eindeutig kein Hexenwerk! Ich bin auch immer skeptisch, wenn jemand "zu begeistert" ist. Eine Interessentin hat gleich zwei Sitzungen bebucht, weil ihr Leidensdruck nach Trauma so schlimm ist.
Ich habe einen Beitrag gefunden, in dem es auch eher für Monotraumata angewandt wurde. Wie das mit einer komplexen PTBS und zusätzlichem emotionalen Missbrauch und Deprivation ist, weiß ich nicht. Ich denke eher weniger, vielleicht als Entspannung zusätzlich, aber nicht als Mittel der ersten Wahl. Klar, erreicht man nicht alles mit "nur reden" in der Therapie, aber eben auch nicht mit "nur Körper". Da sollte etwas mehr Durchlässigkeit und Toleranz sein und die war nicht ganz so ausgeprägt. Es war diesbezüglich etwas schwammig. Sie hat sich zwar nicht gegen Therapie ausgesprochen, aber eben auch gesagt, dass das schon super wäre, wenn man das macht, weil Reden nicht/kaum den gewünschten Erfolg bringen würde (Sehe ich etwas anders).
Außerdem würde ich mich nur in einem absolut geschützten Rahmen dieser Übung hingeben. Daheim. Ich habe das zu Hause jetzt einfach mal probiert. Habe die eine Übung, die im Internet gezeigt wurde, ausprobiert. Dazu wurde sie auch online gestellt. Ein anderer Artikel besagte, dass man das nicht zu Hause machen sollte, wenn man nicht zuvor die Übung bei einem Provider gelernt hat... also ganz ehrlich? Eine Übung, die ich auch immer wieder in der Physio mache, nur eben ohne das anschließende Zittern, kann nicht so gefährlich werden. Ich werde dazu mal den Physio meines Vertrauens zu Rate ziehen und ihn danach fragen. Der ist eigentlich super belesen und kennt sich aus...Und auf der anderen Seite gibt ja schließlich auch Bücher darüber. Und ja, auch ich habe dieses neuronale Zittern nach der Übung gehabt. Dennoch ist es ein weitaus anderes Zittern als das in der Therapie. Da bricht dann eher diese absolute Angst und das Zähneklappern/Zucken durch; und auch das ist eine Reaktion die ich zulasse (ähnlich wie du, Yuloa). Aber auch nur, wenn ich daheim oder in der Thera bin...
Ob ich das jetzt unbedingt machen werde? Hm. Ich bin halt zu skeptisch. Spreche das auch mit meinem Körperthera mal an. Vielleicht kennt der das auch und dann würde ich es bei ihm machen.
Es ist aber wohl ein Ansatz, den man mal ansehen kann und die Info-Veranstaltung war ganz okay, aber in der nächsten Zeit werde ich das wohl erst mal nicht machen. Ist ja auch eine Preisfrage.
Liebe Grüße und danke für eure Antworten!
Spiderlily
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Hm...ich hab davon auch gehört und bin ein wenig hin-und hergerissen. Wo ich mir sicher bin: du löst damit kein Trauma auf, definitiv nicht. Ich denk aber, dass es helfen kann körperliche Anspannung zu lindern.
Mir kam spontan die Assoziation, dass man auch bei Tieren ähnliches sieht: Schreckmoment - Kater schüttelt sich und weiter geht's.
Das ist im Prinzip, wenn ich das richtig verstanden habe, derselbe Mechanismus, den es zB auch beim Sport gibt: Ein schweres Gewicht per Bizeps anheben und nach einer Weile wird dieser anfangen zu zittern, um diese Anspannung loszulassen. Ich kenne auch beim Sitzen eine Beinhaltung, so bisschen auf Zehenspitzen und angespannt (ich kann das nicht erklären ) und das Bein zittert - kommt bei mir oft in Wartezimmern vor...
Eigentlich also nur ein Name für einen ganz natürlichen Prozess, den man im Alltag natürlich unterdrückt, und dazu halt Übungen, die Muskeln schnell in eine kontrollierte und hohe Anspannung bringen. Was, glaube ich, noch dazu kommt, ist das Zulassen, dass es eben bleiben darf und sich auf weitere (dauer)angespannte Muskeln ausbreitet.
Ehrlich gesagt finde ich es dennoch gruselig. Ausprobieren würde ich das, wenn überhaupt, nur mit einer Person der ich wirklich vertraue, weil man da meiner Meinung nach auch mal ganz schnell in den Trigger "der Körper reagiert/macht etwas ohne dass ich es bewusst auslöse" fallen kann. Mal ganz davon abgesehen, dass vermutlich auch Muskelkrämpfe auftreten könnten (oder sogar dissoziative Krampfanfälle? Das weiß ich nicht, würd ich aber zB nicht riskieren wollen).
Ja... Bin da keine Fachfrau, sind also eher meine laienhaften, spontanen Gedanken dazu.
Liebe Grüße
Kiwi
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Eine Bekannte von mir macht TRE unter therapeutischer Anleitung. Sie sagt, es reduziert die traumabedingte Anspannung deutlich. Es gibt wohl auf Youtube einiges dazu.
Bei Komplextrauma ist es mit Vorsicht zu genießen, weil es u. U. triggern oder Flashbacks auslösen kann, habe ich irgendwann mal gelesen. Daher sollten komplex traumatisierte Menschen TRE nicht im Alleingang machen.
LG Celestine
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Liebe Kiwi, liebe Celestine,
danke auch für eure Antworten. Ich finde diese Methode auch auf den ersten Blick sehr gewöhnungsbedürftig. Einen zweiten Blick will ich ihr nicht schenken. Jedenfalls nicht im Moment.
Mir geht es sehr ähnlich. Ich kann mir vorstellen, dass es super arg triggern kann, wenn der Körper Dinge macht, die man nicht unter Kontrolle hat. Das kann schon sehr unangenehm werden.
Schön wäre es, wenn es jemand anbieten würde, der auch in Traumatherapie hoch kompetent ist. Das gehört für meine Begriffe dazu.
Dazu habe ich mit meiner Heilpraktiker-Freundin und meinem Physio gesprochen. Man kann zwar erst mal am Bewegungsapparat nicht wirklich dramatisch etwas "kaputt" machen, aber die Psyche sollte dabei unbedingt begleitet werden. Gerade bei uns. Und weitere Flashback oder dissoziative Krampfanfälle braucht es nun wirklich nicht.
Daher sollte man doch sehr gut auf sich aufpassen.
Liebe Grüße
Spiderlily
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Ich mache das seit Jahren, funktioniert immer wieder ganz gut.
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Seid gegrüßt!
Ich habe den Begriff TRE vor einigen Monaten mal aufgeschnappt dann aber wieder vergessen.
Irgendwie bin ich dann im Netz auf dem Begriff Neurogenes Zittern gestossen, auch über einige Seiten von Traumatherapeuten sprich Heilpraktiker mit Zusatzausbildung die diese Form der Traumaverarbeitung auch positiv erwähnten und oder auch anboten.
Dann vor etwa 6 bis acht Wochen nahm ich mir vor, jeweils nach der Meditation einfach Mal im Liegen zu zittern. Irgendwann, es begann sehr unmerklich, kaum wahrnehmbar bekam ich tagsüber, vor allem nach dem Joggen eine scharfe Wahrnehmung der Dinge wie ich sie sonst nur nach langen intensiven Meditationsseminaren gehabt hatte. Nach dem Meditationsseminaren verflog diese Wahrnehmung nach einiger Zeit irgendwie. Nun war sie wieder da ohne das ich ein Seminar besucht hatte.
Was war passiert:
Die Auswirkungen des Zitterns taten meiner Meinung nach ihre Wirkung. Was passiert den beim, nach dem Zittern:
Vor allen die inneren Organe die autonom arbeiten kommen in eine tiefere Entspannung und das erzeugt eine gewisse Sicherheit im System und der Körper somit der Mensch entspannt sich und die Wahrnehmung verändert sich in Richtung frieden, zumindest bei mir. So wie ich es verstanden habe liegen die Traumatas auch im Körper, heisst das ich nicht wirklich in eine tiefe Entspannung komme wenn ich den Körper vernachlässige.
Ich zittere 2 Mal am Tag, dauert nur wenige Sekunden oder wenige Minuten. Lege mich auf den Rücken, untere Fußkanten aneinander und hebe das Becken leicht. Die Bewegungen kommen, geschehen von alleine. Ich höre oft schon kurz nach dem, bei dem Zittern ein glucksen der inneren Organe, also ich höre wie sich da die Teile entspannen. Auch fühle ich so eine Art des Loslassens. Es geht beim Zittern um Bewegungen die nicht gesteuert werden sondern die alleine geschehen, ich lasse die Bewegungen zu. Am Anfang waren die Bewegungen teils sehr massiv und ab und an habe ich dann auch aufgehört bevor der Körper aufhören wollte. Mit der Zeit wurde aber das Zittern nicht mehr so heftig und so lang, denke das die starken Bewegungen aus dem Körpersystem nun raus sind kann aber natürlich auch mit meiner jetzigen Situation zu tun haben wo ich nicht ganz soviel getriggert werde. Die Zeit wird mir dabei helfen das noch genauer auseinander halten zu können.
Unterm Strich mache ich einfach weiter weil ich nichts verlieren kann und der Faktor an Aufwendungen für diese Form der Selbsttherapie enorm gering ist.
Ich denke Körper und Geist hängen unmittelbar zusammen. Habe letztens folgendes gelesen: Von den 100 Proznet an Nervenfasern, also alle Teile die mit dem Körper und dem Kopf verbunden ( uns steuern?) sind gehen 80 Prozent vom Körper in den Kopf und 20 Prozent vom Kopf in den Körper. Also eine Beschreibung von dem wer da eigentlich das Sagen hat. So wie ich es verstehe hat das autonome Nervensystem das Sagen. Wenn der Körper autonom reagiert sprich das Reptiliengehirn anspringt kann ich noch soviel wissen, das bringt mir nichts da ich nicht mehr da bin. Ich werde einfach ausgenockt vom Körpersystem. Also besteht der Weg mich auch auf der körperlichen Ebene zu heilen, also Körper und Geist.
Das was ich hier beschreibe bassiert auf dem wie ich das Gehörte verstanden habe. Sprich irgendwie auch meine Interpretation.
LG
Martin
Ein Weiser sagte einmal:
„Ein ausgeglichener Geist ist notwendig, um den unausgeglichenen Geist anderer auszugleichen.“
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Eine schöne Beschreibung, Martin.
TRE wurde ja entwickelt insbesondere auch für Menschen, die keine tiefergehende individuelle Therapie machen können (z.B. in südafrikanischen Townships) oder wollen (z.B. Kampfpiloten). Sie ermöglicht einen Abbau von traumainduzierten Spannungszuständen durch Anregung spontaner Bewegung - vielleicht ein bisschen so ähnlich wie Levine das beschreibt, wenn Tiere sich aus der Schockstarre. Dabei können durchaus Gefühle wachgerufen werden und das ist ja eigentlich auch Sinn der Sache. Eine kompetente Begleitung an der Seite zu haben schadet natürlich nicht - wenn es denn möglich ist. Aber oft sitzt man ja auch einfach da und fühlt sich gelähmt, hat einen Klumpen im Bauch, ... - bei sowas kann TRE nach meiner Erfahrung durchaus helfen.
LG
Egmont
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Huhu, ich grätsch hier ja mal mit ner kleinen Warnung rein.
TRE wurde tatsächlich explizit für Schocktrauma entwickelt wurden, wie sie leider in einigen afrikanischen Staaten oder im Nahen Osten viel zu oft vorkommen und dafür scheint es auch wirklich gut zu sein, oder auch für Betroffene von Terroranschlägen, Unfällen, Kriegseinsätzen u.ä.
Schwieriger ist es aber bei komplexen Traumatisierungen, ganz besonders wenn Bindungstrauma eine Rolle spielt. Das ist ne sehr intensive Technik, die da nicht nur viel sondern viel zu viel hochholen kann. Wenn ich nun die PolyvagalTheorie hinzuziehen, stehen die Chancen sogar sehr gut, dass man sich und das ganze Nervensystem heillos überfordert leider ziemlich gut.
Die ganz bekannten Anwendungen und Studien kamen bei Schocktrauma zum Einsatz und bei Patienten, die generell eher ne sichere Bindungsgrundlage haben. Gibt auch einige Somatice Experiencing Therapeuten, die da ebenfalls vor warnen, grad wenn das ohne kompetente und verantwortungsbewusste Anleitung ausprobiert wird.
Insgesamt ne sehr schöne Technik, aber definitiv nicht ohne Risiko.
Also passt auf euch auf.
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Ich möchte Kiwi beipflichten. Gerade bei TRE gibt es tatsächlich Wochenendseminare für traumatherapeutische Laien, die das dann anbieten können, z. B. Physiotherapeuten. So etwas sollten komplex traumatisierte Menschen wirklich nur unter der Anleitung von entsprechend gut qualifzierten Traumatherapeuten machen.
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Hey,
ich denke, dass traumatisierte Menschen, solange sie nicht stabil sind, grundsätzlich Therapien nur bei Therapeuten mit guten Kenntnissen/Erfahrungen zu Traumafolgestörungen machen sollten, unabhängig von der Methode.
TRE habe ich als hilfreich erlebt. Nicht als alleinige Therapie, aber als Unterstützung, um Spannungs- und Unruhezustände aufzulösen. Interessanterweise habe ich angefangen zu zittern, bevor ich wusste, dass das auch therapeutisch genutzt wird. Das begann während meiner EMDR-Sitzungen. Immer wenn mein Therapeut angefangen hat zu "winken", fing ich an zu zittern, machte er eine Pause, hörte sofort auch das Zittern auf. Er fragte mich dann irgendwann, ob ich das absichtlich mache, aber das kam einfach völlig unwillkürlich über mich. Später hatte ich das auch gelegentlich beim Yoga, insbesondere bei Hüftöffnern und Rückbeugen, wo man Bereiche dehnt, die man als traumatisierter und/oder depressiver Mensch oft stark anspannt. Mittlerweile nutze ich es phasenweise, um Spannungen abzubauen. Als triggernd oder belastend habe ich es nie erlebt, eher als befreiend und erleichternd. Allerdings habe ich auch schon einige Jahre Traumatherapie hinter mir. Ich weiß nicht, wie ich es vorher oder zu Beginn der Therapie erlebt hätte. Zu Beginn meiner Therapie konnte ich auch keine Entspannungsverfahren ertragen, ich habe in meinem ersten Klinikaufenthalt bei den PME-Gruppen immer Panikattacken bekommen und musste den Raum verlassen. Ich glaube, ich brauchte damals noch meine damals immense körperliche Anspannung, mit der ich meine Emotionen zurückgedrängt habe, um nicht überflutet zu werden. TRE führt auch zu einer körperlichen Entspannung, daher kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass das ähnliches auslösen kann, aber vermutlich reagiert da jede*r anders.
Wenn ich so darüber nachdenke, ist es ja auch interessant, dass ich in den ersten Jahren meiner Therapie nie gezittert habe, auch nicht beim EMDR. Vielleicht weiß der Körper selbst ganz gut, wann er das einsetzen kann und wann es nicht hilfreich wäre. Was ja eher dagegen sprechen würde, es zu forcieren.
LG Alex
»Ich habe die Farbe des Weizens gewonnen«, sagte der Fuchs.
(aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry)
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Ich hab irgendwann gelesen, dass es eine Abwandlung dessen ist, was Levine auch beschreibt, ist aber auf akutes Sprich Monotrauma bezogen stand da, wobei hier die Meisten mit Komplextrauma zu tun haben dürften. In solchen Fällen kann ein erfahrener Therapeut zusammen mit dem Klienten herausfinden, ob sich das anbietet, denke ich.
(Ich selbst könnte mir so was schon rein von der Beschreibung her nicht für mich vorstellen.)
Der Lebensgeist der Menschen ist so schwer zu läutern und so leicht zu verschmutzen wie eine Schale Wasser. (Lao Tse)
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