Meine Skills bei Stress (nicht nur unterwegs)
#1
Hallo ihr Lieben

Ich habe zwischendurch immer wieder mal mit hoher Anspannung zu tun und möchte euch noch etwas vorstellen, was mir ganz gut hilft. Insbesondere in Momenten wie S-Bahn, Bus, U-Bahn oder Wartezimmer kann ich mich schlecht mit Skills zeigen, zu denen man Platz oder gewisse Dinge brauchen, aber da nicht verfügbar sind.

Auf dem Handy habe ich eine App, die Happy Color heißt und während der langen und für mich super stressigen Fahrt mit der S-Bahn male ich dann Bilder aus. Ist wie ein digitales Malen nach Zahlen.

Ich habe mir eine Tüte mit "Center Shock" Kaugummis gekauft. Die passen in jede Jacken-oder Hosentasche und sind schnell in den Mund geschoben. Dabei handelt es sich um sehr saure Kaugummis. Als Abwandlung gehen auch Ahoi Brause Brocken. Eigentlich macht alles Sinn, was einen guten "Reiz" setzen kann. Es gibt inzwischen auch gute Ingwer Bonbons im Handel.

Manchen helfen auch Salmiak gefüllte Dragees, ich könnte das nicht, weil mir davon übel werden würde.

Was aber als Alternative geht sind Lakritz-Bonbons mit Kirsch-Füllung. Die ist dann die Belohnung, wenn man das Bonbon geschafft hat.

Ein recht harter Igelball tut es auch. In Apotheken gibt es eine recht gute Auswahl (oder im Sanitätshaus).
Es gibt auch Igelbälle aus Metall. Ich habe in jeder Handasche oder Jackentasche einen Igelball.

Was ich mir unbedingt noch besorgen werde ist Therapie-Knete, die aber eher für zu Hause.

Für ganz harte Fälle gibt es Ammoniak Riechstäbchen, die man aufbricht und dann daran riecht.

Wichtig bei allen Skills ist, das sie schnell verfügbar sein müssen und dass man sie dann auch anwendet. Da liegt dann die Eigenverantwortung bei uns.

Vielleicht habt ihr ja noch andere Skills für unterwegs, die ihr ergänzen möchtet.

VG Spiderlily
Life is not a matter of holding good cards, but playing a poor hand well. (R.L. Stevenson)
We need never be hopeless, because we can never be irreparably broken. (John Green)
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#2
Mir hilft im Kopf mit Zahlen zu jonglieren (z.B. 13er Einmaleins, oder von 101 in 7er Schritten bis 0 runter).

Ansonsten habe ich mir Katzenigelbälle (Durchmesser ca. 2 cm besorgt. Diese sind zwar weicher, aber passen in jede Kleidungstasche und ich kann sie ganz schnell in die Hand nehmen. Allein die Bewegung mit den Händen beruhigt mich.
Auch in einer Träne kann sich die Sonne spiegeln.
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#3
Moin,

Das ist eine super Liste, danke.

Ich möchte mein ''dingsi'' ergänzen, trage es als Armband was oft reicht oder kann bei Bedarf damit rumtüddeln.

https://www.amazon.de/JZK-Handgelenk-Chi...30&sr=8-33
(Wenn man die Verbindungsstellen mit ordentlich Sekundenkleber fest macht halten die auch länger als ein paar Stunden ;) )

LG Unbequem
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#4
Danke Sonnenschein, danke Unbequem!

Kopfrechnen ist so gar nicht für mich, dafür zähle ich immer wieder bis 100 oder so. :D:

Diese "Massage-Ringe" kenne ich auch. Ich hatte auch mal einen, der ist nur irgendwie verschütt gegangen. Insgesamt läuft alles gut, wenn ich die Sinne adäquat einsetze. Und zwar bevor die Spannung weit über 70 geht. So gehe ich grundsätzlich nur mit Thermo-Becher in die Therapie in dem ein heißer, süßer Tee ist. Ich trinke davon immer mal wieder. Auch kalte Getränke können helfen, weil sie u.a. den Vagus-Nerv stimulieren. Und das Trinken hält einen auch gut im Hier und Jetzt. Auch ein Roll-On Duftöl habe ich fast immer dabei.

Als Nachtrag gilt: Skills zusammenstellen und in guten Momenten anwenden, damit man sie ausprobieren kann. Das ist wie ein "Fluchtweg", den muss man auch blind nutzen können.

Bei hoher Anspannung helfen so genannte Skill-Ketten um sich wieder runterzubekommen. Und RECHTZEITIG anfange; nicht warten, bis nichts mehr geht.

Alles Skills sind individuell und müssen ausprobiert und ggf. angepasst werden, denn gelegentlich nutzen sich Skills ab. Dann ist es nicht das 10. Chiliweingummi, sondern etwas anders.
Life is not a matter of holding good cards, but playing a poor hand well. (R.L. Stevenson)
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#5
in den öffentlichen verkehrsmitteln hab ich oft panik und ich benutze dann hauptsächlich einen kleinen igelball, der gerade so in die hand passt, hab ich aus einem orthopädiefachgeschäft.
gut ist, wenn es mir im vorfeld gelingt, mein stresslevel ruhig zu halten indem ich z.b. früher losgehe als es nötig wäre um den zug zu erreichen, d.h. nicht in eile gerate und unterwegs möglichst auf mich positiv wirkende wahrnehmungen aufnehme. mich beruhigen natureindrücke aber auch gewisse arten von lärm, wenn ich sie gut einordnen kann. wenn ich sowas in ruhe (achtsam) wahrnehme, kann ich mich auf einem niedrigeren stresslevel halten, als es sonst der fall ist, wenn ich also weniger bewusst und in eile (=stress) unterwegs bin.
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#6
Hi Kyra :)

Bei mir ist das fast ähnlich. Eile versuche ich auch zu vermeiden, weil ich sonst schnell ins Früher abdrifte.
Zum Glück wohne ich aber so dass ich den ÖPNV meistens meiden kann. Lieber laufe ich ein bisschen ohne Maske, als da drin zu sitzen.

Aber deine Methode klingt sehr gut.

Alles Gute.

Jo
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#7
:) danke
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#8
hallo,
eine methode, mich im zusammenhang mit dissoziiierenden zuständen wieder in zusammenhang mit meiner umgebung zu bringen ist so ähnlich wie das kleine spiel, das ich als kind total gern gespielt habe: "ich sehe was, was du nicht siehst und das ist... rot/blau/grün...:

ich fange mit der farbe an, die der gegenstand hat, der mir zuerst ins auge springt, jetzt z.b. die rote tasse, also rot. dann habe ich 5 rote dinge in meiner umgebung zu finden, dann 4 blaue, 3 gelbe, 2 grüne, 1 violettes.
eigentlich ist es egal für mich, welche farben in welcher reihenfolge, entscheidend ist, das durchzuziehen. gewöhnlich muss ich mich dafür in meiner umgebung umschauen, auch mal den kopf bewegen und sei es nur minimal. das hat bisher immer gereicht, um zumindest ansatzweise wieder einen fuß auf dem boden zu haben bzw. den boden wieder als solchen wahrnehmen zu können.

ich hatte diese kleine übung in letzter zeit vergessen, gut, mich wieder daran erinnert zu haben.
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#9
gestern während der einstündigen physiotherapeutischen behandlung hat die übung mit den farben, die ich im letzten beitrag beschrieben habe, nicht funktioniert: es gab nur eine einzige farbe im raum, alles andere war weiß :nachdenklich:
... es war echt schwierig, die aufkeimende panik abzuwenden, es gelang mir dann mit kopfrechnen: 1 +2+3+4+5...+9+1+2...., danach half mir mein einschlaf-mantra (das medizin-buddha-mantra). dadurch wurde leider die anspannung so niedrig, dass die nächste panikwelle ins anrollen kam. da half dann ein bodyscan.

und kürzlich ist mir tatsächlich mal wieder eine imaginations-übung gelungen, was bis auf die tresor-übung meist nicht klappt: die schutzmantel-übung, das war auch während der physiotherapie (es ist eine einstündige lymphdrainage, also massage im liegen). allerdings war ich da schon vorher sehr durcheinander und ich habe mir auf dem weg dorthin den imaginären schutzmantel umgelegt.
hier ein link zu einer beschreibung dieser übung:
Den Schutzmantel anziehen
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