Bei sich und in Kontakt
#1
Was die Körpertherapeutische Ecke angeht, so fand ich ausgerechnet ein Buch besonders gut, das durch seine Einfachheit fast nicht zu überbieten ist, wo ich normalerweise sonst eher einen viel höheren Anspruch in Bezug auf eine fundierte Darstellung des Zusammenhangs habe.

"Bei sich und in Kontakt - Anregungen zur Emotionsregulation und Stressreduktion durch achtsame Wahrnehmung" von Thea Rytz (2010) ist eigentlich ein Buch für Menschen mit Essstörungen (die ich gar nicht habe). Aber für Menschen mit dissoziativer Symptomatik bzw. bei Traumatisierung sind die dort beschriebenen Themen gleichfalls wichtig, denn auch hier besteht eine gewisse Diskrepanz zwischen Objekt und Subjekt, also z.B. ob man sich mit seinem Körper verbunden fühlt oder eben nicht, wenn also die "haltende Aufmerksamkeit" fehlt. In dem Buch geht es ganz praktisch um achtsames Wahrnehmen, was in jeder Traumatherapie auch vorkommt. Da gibt es eine Wahrnehmungsreise durch den Körper und entsprechende Übungen dazu usw.

Ich glaube, diesen Ansatz mag man entweder oder nicht. So arg viel zwischendrin gibt es da wohl eher nicht.

Der Lebensgeist der Menschen ist so schwer zu läutern und so leicht zu verschmutzen wie eine Schale Wasser. (Lao Tse)


Zen-Weisheiten
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#2
Danke für den Tipp, das werde ich mir mal anschauen!

Wobei ich ja kürzlich gemerkt hab, dass Achtsamkeit allein nicht ausreicht, man muss schon auch danach handeln, um den Stress dann wirklich zu reduzieren. Oder wie ist das in dem Buch gedacht? Also, Achtsamkeit ist toll, um zu verstehen, was gerade mit einem los ist. Aber das allein reduziert doch den Stress nicht?
Danke und Grüße!
die goldmarie
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#3
Na ja, solange du wirklich im Hier und jetzt bist und wirklich nur das siehst, was ohne jede Interpretation auch wirklich da ist, dann hast du 0 Stress. Z.B. sich Gedanken machen, heißt ja schon wieder nicht in der Gegenwart zu sein. Das ist reine Übungssache, sehr wirkungsvoll, man muss sich immer wieder aktiv darum bemühen, das ist nicht einfach. Es ist aber glaube ich die einzige Möglichkeit wirklich glücklicher zu leben.

Zum Beispiel, wenn es mir schlecht geht (egal warum) und ich traurig bin, dann kann ich das entweder nur achtsam betrachten, das einfach annehmen, ohne es zu bewerten. Dann wird es mir trotzdem noch relativ gut damit gehen. Erst, wenn ich interpretiere, nach Gründen suche, an anderes denke, was mich je traurig gemacht hat, dann werde ich mich sehr viel schlechter fühlen. - Weit geht das Buch hier nicht. Das Weitergehende wäre schon eher der buddhistische Ansatz. Das Buch zeigt nur den Anfang, die einfache Anwendung im Alltag,wie ich mehr im Einklang mit meinem Körper lebe, mehr erst mal nicht.

Der Lebensgeist der Menschen ist so schwer zu läutern und so leicht zu verschmutzen wie eine Schale Wasser. (Lao Tse)


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#4
Ok, danke. Ich kenne das Achtsamkeitsprinzip auch, vor allem aus dem Yoga und von Eckhart Tolle, ich weiß nicht ob der dir was sagt. Da hab ich zum ersten Mal davon gelesen, in "Leben im Jetzt" und das war in der Tat eine Art Erleuchtung.

Aber, ich weiß nicht ob du meinen anderen Thread gesehen hast - wenn ich in einer Situation bin, die einfach scheiße für mich ist, da kann ich achtsam sein wie ich will, die bleibt scheiße, bis ich was dran ändere. Oder?

Aber ich will dir gar nicht deine Rezension mit meinen Zweifeln vollspammen :-) vielleicht wäre das einen anderen Thread wert.

Liebe Grüße!
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#5
Ja ich weiß genau, was du meinst. Das genau ist die Schwierigkeit dabei. Für Weitergehendes in der Richtung bräuchte es einen eigenen Thread, da hast du Recht.

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