02.01.2018, 15:02
Liebe Anna,
für mich gibt es einen Unterschied zwischen Flashbacks und Trigger-Situationen. Flashbacks kommen und es gibt Bilder und sich aufdrängende heftige Gefühle. Trigger sind Gegenstände, Gerüche oder auch Verhaltensweisen anderer oder eben Situationen, die mich immens stressen. Die Liste lässt sich auch endlos weiterführen.
Die Gefahr bei "Tipps" für mich ist immer, dass ich sie oft nicht annehmen kann bzw. dass sie einfach für mich nicht passen. Als ich 2009 erfahren habe, dass ich eine PTBS habe, habe ich versucht alles anzunehmen, was andere mir sagen. Das führte ins Nichts.
Seit ich 2016 die Diagnose komplexe PTBS bekommen habe, habe ich alle Skills und Methoden meines Theras entweder komplett angenommen und mich damit quasi selbst gegeißelt oder ich habe radikal alles abgelehnt. Auch Tipps wie die Sache mit den Erbsen (ich hatte davon mal geschrieben) habe ich für mich verwerfen müssen. Und dann habe ich mich schlecht gefühlt, weil es nicht passt. Da war mein Thera auch hilflos.
Daher möchte ich dir ans Herz legen, selbst in die Initiative zu gehen. Sei es im Supermarkt bei Süßwaren oder Chiliprodukten oder im Bastelgeschäft oder draußen in der Natur.
Ich habe durch Zufall diese Punkt-Bücher gefunden und die beruhigen mich, wenn ich in Gedankenschleifen festhänge. Über Weihnachten habe ich alle (Krimi-) Serien der ZDF Mediathek geschaut (Spingflut, Familie Braun, Countdown Copenhagen, Tempel....). Es passt bei mir nicht immer alles. Oft sind es auch verzweifelte Versuche, die mal mehr oder mal weniger helfen. Was mir aber immer hilft ist, alles aufzuschreiben, was in meinem Kopf festhängt. Alles. Und sei es 50 mal das Gleiche. Immer wieder raus damit. Mein Physio sagte in diesem Zusammenhang mal: "Alles raus, was keine Miete zahlt." Fand ich erst doof, aber inzwischen echt passend.
Da es bei dir um das Nähe-Distanz-Thema geht, ist es wichtig, sich das anzusehen. In der Therapie. Erst mit deiner Thera und irgendwann mit deinem Partner. Vom Skillen und Co wird der Trigger nicht aufgelöst bzw abgeschwächt. Ich bin da auch gerade dran. Ich muss den Trigger Krankenhaus und Ärzte ansehen und bearbeiten, denn vom Ablenken alleine, wird es nicht besser. Dann male ich da nur Farbe drüber. Er wird sicherlich nicht ganz weggehen, aber er kann sich abschwächen. Darauf hoffe ich zumindest.
Ich wünsche dir sehr, dass du das angehen und bearbeiten kannst und dass du bis zum nächsten Termin eine gute Lösung für dich findest, um es "aushaltbar" zu machen.
Liebe Grüße
Spiderlily
für mich gibt es einen Unterschied zwischen Flashbacks und Trigger-Situationen. Flashbacks kommen und es gibt Bilder und sich aufdrängende heftige Gefühle. Trigger sind Gegenstände, Gerüche oder auch Verhaltensweisen anderer oder eben Situationen, die mich immens stressen. Die Liste lässt sich auch endlos weiterführen.
Die Gefahr bei "Tipps" für mich ist immer, dass ich sie oft nicht annehmen kann bzw. dass sie einfach für mich nicht passen. Als ich 2009 erfahren habe, dass ich eine PTBS habe, habe ich versucht alles anzunehmen, was andere mir sagen. Das führte ins Nichts.
Seit ich 2016 die Diagnose komplexe PTBS bekommen habe, habe ich alle Skills und Methoden meines Theras entweder komplett angenommen und mich damit quasi selbst gegeißelt oder ich habe radikal alles abgelehnt. Auch Tipps wie die Sache mit den Erbsen (ich hatte davon mal geschrieben) habe ich für mich verwerfen müssen. Und dann habe ich mich schlecht gefühlt, weil es nicht passt. Da war mein Thera auch hilflos.
Daher möchte ich dir ans Herz legen, selbst in die Initiative zu gehen. Sei es im Supermarkt bei Süßwaren oder Chiliprodukten oder im Bastelgeschäft oder draußen in der Natur.
Ich habe durch Zufall diese Punkt-Bücher gefunden und die beruhigen mich, wenn ich in Gedankenschleifen festhänge. Über Weihnachten habe ich alle (Krimi-) Serien der ZDF Mediathek geschaut (Spingflut, Familie Braun, Countdown Copenhagen, Tempel....). Es passt bei mir nicht immer alles. Oft sind es auch verzweifelte Versuche, die mal mehr oder mal weniger helfen. Was mir aber immer hilft ist, alles aufzuschreiben, was in meinem Kopf festhängt. Alles. Und sei es 50 mal das Gleiche. Immer wieder raus damit. Mein Physio sagte in diesem Zusammenhang mal: "Alles raus, was keine Miete zahlt." Fand ich erst doof, aber inzwischen echt passend.
Da es bei dir um das Nähe-Distanz-Thema geht, ist es wichtig, sich das anzusehen. In der Therapie. Erst mit deiner Thera und irgendwann mit deinem Partner. Vom Skillen und Co wird der Trigger nicht aufgelöst bzw abgeschwächt. Ich bin da auch gerade dran. Ich muss den Trigger Krankenhaus und Ärzte ansehen und bearbeiten, denn vom Ablenken alleine, wird es nicht besser. Dann male ich da nur Farbe drüber. Er wird sicherlich nicht ganz weggehen, aber er kann sich abschwächen. Darauf hoffe ich zumindest.
Ich wünsche dir sehr, dass du das angehen und bearbeiten kannst und dass du bis zum nächsten Termin eine gute Lösung für dich findest, um es "aushaltbar" zu machen.
Liebe Grüße
Spiderlily
Life is not a matter of holding good cards, but playing a poor hand well. (R.L. Stevenson)
We need never be hopeless, because we can never be irreparably broken. (John Green)
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