22.02.2018, 18:58
Hallo Yuloa,
mir hilft, für mein inneres Kind, oder den Teil von mir, der traurig ist, oder wie man es sagen will, etwas passendes zu tun. Zum Beispiel für die (ganz) kleine Lio, Kinderbücher anschauen oder ein Stofftier einfach sichtbar in den Raum stellen. Ich habe mal von jemand von hier einen kleinen Maulwurf geschenkt bekommen, der steht zurzeit neben meinem Bett und lacht mich an. Auch mein Lieblingsmärchenbuch, als ich Kind war, habe ich sichtbar hingestellt. Einfach, weil ich manchmal, wenn ich traurig bin, nicht dran denke, oder mich kraftlos fühle, und es nicht hervorhole. So steht es schon da.
Ich hab mir außerdem nicht nur einen Notfallkoffer gemacht, sondern noch einen für die (ganz) kleine Lio. Da habe ich bei Tedi eine billige, aber wunderschöne kleine Box gekauft, mit Kindermotiv, und habe lauter Sachen, die mir gut tun, wenn die kleine Lio sehr traurig ist oder sehnsüchtig, rein getan. Der "Notfallkoffer" für mich als Erwachsene ist dagegen nur eine Liste, mit allem, was ich tun kann, wenn es mir im Heute nicht gut geht.
Was noch? Manchmal tun mir warme Bäder mit gut duftendem Badezusatz sehr gut (auch, wenn ich traurig bin, irgendwie entspannt's). Außerdem habe ich "Post" gesammelt von lieben Menschen. Die nehme ich dann raus, um mir noch mal zu vergegenwärtigen, dass es Menschen gibt, die mich gern haben und denen ich viel bedeute.
Musik (für die (ganz) kleine Lio z. B. Babyschlafmusik von Youtube, oder aber christliche Musik mit schönen Aussagen mich als ältere), mal eine Folge "Der kleine Maulwurf" von früher - auf Youtube - schauen, mich in eine bestimmte - mir viel zu große mit Fell gefütterte Jacke einhüllen und mich aufs Sofa kuscheln, mir selber über den Arm streichen, so, wie ich es mir in dem Moment vielleicht von jemand anders wünschen würde, aufschreiben, wie's mir gerade geht, als würde ich es einem mir ganz vertrauten Menschen erzählen, mich mit etwas ganz Kleinem, z. B. einer Muschel, beschäftigen (wie fühlt sie sich an, riecht sie?, kann man was hören, wenn man sie dreht...), mich massieren, z. B. mit einer Murmel, oder mit einer Feder über die Stirn streichen. Manchmal auch nur ganz bewusst tief ein- und ausatmen und einfach nachspüren, was ist, und das zulassen.
Für mich ist es so, dass ich oft traurig bin über Vergangenes - ich lasse das zu, jedesmal. Weil ich schon früher die Erfahrung gemacht habe, dass es, zumindest für mich, nur einen Weg aus der Trauer heraus gibt und der ist durch, so schwer es manchmal ist. Außerdem fühle ich mich oft danach sehr erleichtert und wieder kraftvoller und offener für die kleinen schönen Dinge, die es oft auch gibt.
Grundsätzlich frage ich mich auch immer - wenn ich gerade nicht weiß, was ich brauchen, was mir gut tun könnte: Was würde das ein Kind in dem Alter jetzt brauchen? Oder: Was würde ich tun, wenn ein Kind sich jetzt so fühlen würde, wie ich?
Längerfristig habe ich mir auch ein "Buch" gemacht. Ich habe hier früher, glaub ich, schon mal darüber erzählt. In dem Buch habe ich alles aufgeschrieben, was mir jemals geholfen hat: Sprüche von Postkarten, Aussagen von mir lieben Menschen, Zitate aus dem Internet. Ich habe ein kleines Büchlein gekauft (Postkartengröße - mittlerweile sind es fast drei) und diese "Sprüche", aber auch Bilder (z. B. vom kleinen Maulwurf, der mir immer viel Trost gibt, wenn die kleine Lio traurig ist) eingeschrieben und geklebt.
Diese Büchlein habe ich jetzt immer bei mir (Handtasche) und so kann ich, wie z. B. beim Arzt vor ein paar Tagen, wenn ich nervös, traurig oder sonstwas bin, darin blättern und ich merke gleich, welcher Spruch mir gerade gut tut, und den dann wieder und wieder lesen oder eben die Bilder anschauen.
Das ist natürlich jetzt keine schnelle Lösung, aber ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich dieses Büchlein - mal zwei Minuten beim Arzt, mal fünf Minuten in der U-Bahn, mal abends eine halbe Stunde im Bett - durchschaue, und IMMER tröstet/beruhigt/hilft es! Die Mühe lohnt sich und es hat mir auch viel Spaß gemacht, die ganzen Dinge zusammen zu sammeln. Quasi ein "Notfallkoffer to go".
Ich wünsch dir, dass du einen guten Umgang mit deiner Traurigkeit findest.
Liebe Grüße,
Lio
mir hilft, für mein inneres Kind, oder den Teil von mir, der traurig ist, oder wie man es sagen will, etwas passendes zu tun. Zum Beispiel für die (ganz) kleine Lio, Kinderbücher anschauen oder ein Stofftier einfach sichtbar in den Raum stellen. Ich habe mal von jemand von hier einen kleinen Maulwurf geschenkt bekommen, der steht zurzeit neben meinem Bett und lacht mich an. Auch mein Lieblingsmärchenbuch, als ich Kind war, habe ich sichtbar hingestellt. Einfach, weil ich manchmal, wenn ich traurig bin, nicht dran denke, oder mich kraftlos fühle, und es nicht hervorhole. So steht es schon da.
Ich hab mir außerdem nicht nur einen Notfallkoffer gemacht, sondern noch einen für die (ganz) kleine Lio. Da habe ich bei Tedi eine billige, aber wunderschöne kleine Box gekauft, mit Kindermotiv, und habe lauter Sachen, die mir gut tun, wenn die kleine Lio sehr traurig ist oder sehnsüchtig, rein getan. Der "Notfallkoffer" für mich als Erwachsene ist dagegen nur eine Liste, mit allem, was ich tun kann, wenn es mir im Heute nicht gut geht.
Was noch? Manchmal tun mir warme Bäder mit gut duftendem Badezusatz sehr gut (auch, wenn ich traurig bin, irgendwie entspannt's). Außerdem habe ich "Post" gesammelt von lieben Menschen. Die nehme ich dann raus, um mir noch mal zu vergegenwärtigen, dass es Menschen gibt, die mich gern haben und denen ich viel bedeute.
Musik (für die (ganz) kleine Lio z. B. Babyschlafmusik von Youtube, oder aber christliche Musik mit schönen Aussagen mich als ältere), mal eine Folge "Der kleine Maulwurf" von früher - auf Youtube - schauen, mich in eine bestimmte - mir viel zu große mit Fell gefütterte Jacke einhüllen und mich aufs Sofa kuscheln, mir selber über den Arm streichen, so, wie ich es mir in dem Moment vielleicht von jemand anders wünschen würde, aufschreiben, wie's mir gerade geht, als würde ich es einem mir ganz vertrauten Menschen erzählen, mich mit etwas ganz Kleinem, z. B. einer Muschel, beschäftigen (wie fühlt sie sich an, riecht sie?, kann man was hören, wenn man sie dreht...), mich massieren, z. B. mit einer Murmel, oder mit einer Feder über die Stirn streichen. Manchmal auch nur ganz bewusst tief ein- und ausatmen und einfach nachspüren, was ist, und das zulassen.
Für mich ist es so, dass ich oft traurig bin über Vergangenes - ich lasse das zu, jedesmal. Weil ich schon früher die Erfahrung gemacht habe, dass es, zumindest für mich, nur einen Weg aus der Trauer heraus gibt und der ist durch, so schwer es manchmal ist. Außerdem fühle ich mich oft danach sehr erleichtert und wieder kraftvoller und offener für die kleinen schönen Dinge, die es oft auch gibt.
Grundsätzlich frage ich mich auch immer - wenn ich gerade nicht weiß, was ich brauchen, was mir gut tun könnte: Was würde das ein Kind in dem Alter jetzt brauchen? Oder: Was würde ich tun, wenn ein Kind sich jetzt so fühlen würde, wie ich?
Längerfristig habe ich mir auch ein "Buch" gemacht. Ich habe hier früher, glaub ich, schon mal darüber erzählt. In dem Buch habe ich alles aufgeschrieben, was mir jemals geholfen hat: Sprüche von Postkarten, Aussagen von mir lieben Menschen, Zitate aus dem Internet. Ich habe ein kleines Büchlein gekauft (Postkartengröße - mittlerweile sind es fast drei) und diese "Sprüche", aber auch Bilder (z. B. vom kleinen Maulwurf, der mir immer viel Trost gibt, wenn die kleine Lio traurig ist) eingeschrieben und geklebt.
Diese Büchlein habe ich jetzt immer bei mir (Handtasche) und so kann ich, wie z. B. beim Arzt vor ein paar Tagen, wenn ich nervös, traurig oder sonstwas bin, darin blättern und ich merke gleich, welcher Spruch mir gerade gut tut, und den dann wieder und wieder lesen oder eben die Bilder anschauen.
Das ist natürlich jetzt keine schnelle Lösung, aber ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich dieses Büchlein - mal zwei Minuten beim Arzt, mal fünf Minuten in der U-Bahn, mal abends eine halbe Stunde im Bett - durchschaue, und IMMER tröstet/beruhigt/hilft es! Die Mühe lohnt sich und es hat mir auch viel Spaß gemacht, die ganzen Dinge zusammen zu sammeln. Quasi ein "Notfallkoffer to go".
Ich wünsch dir, dass du einen guten Umgang mit deiner Traurigkeit findest.
Liebe Grüße,
Lio