04.03.2019, 22:09
Das alles ist ein Riesenproblem. Und leider ist es so, dass sich viele Patienten an ihre Krankenkasse wenden und glauben, dass dort Hilfe zu bekommen ist. Das kann im Einzelfall durchaus mal so sein, aber oft ist das sicher nicht so. Grade bei den psychisch Kranken sitzt beim Krankengeld im Hintergrund ein "Case Manager" der auf's Geld schaut. Die versuchen an Befundberichte zu kommen, überrumpeln Kranke, machen Druck. Ich empfehle, mit Krankenkassen nur noch schriftlich in Kontakt zu treten und wenn's um wichtige Dinge geht, dann ist eine Mitgliedschaft bei den großen Sozialverbänden die einfachste Lösung, um billig an Rechtsberatung und Rechtschutz zu kommen. Ganz egal, ob's um Krankenkasse, Arbeitsamt oder Rente geht, bei den großen Sozialverbänden ist man richtig. Die erste Beratung ist meines Wissens nach auch kostenlos. Also wenn wo Ärger droht, dort zuerst hinwenden.
Mit den KVen. Ja, die schützen erst mal ihre Mitglieder und die haben kein Interesse, dass man ihnen Konkurrenz an ihrem Tätigkeitsort zulässt.
Was hilft?
Beschwerden, Klagen, Druck machen, an die Presse gehen. Dass einzelne Betroffene nicht an die Presse gehen, ist verständlich. Aber da müssten eben die Selbsthilfeverbände mal mehr tätig werden. Und Rechtschutz in Anspruch nehmen, wenn z.B. eine Therapie oder Krankengeld verweigert wird, kann jeder. Siehe oben. Sich wehren und sich bedeckt halten, wenn Behörden und Sozialversicherungsträger einen zu Unrecht ausspionieren wollen, ist wichtig.
Im Übrigen kann man auch bei den KVen was erreichen. Ich hab' in meinem Bundesland vor 2 Jahren eine gewaltige, umfassende Beschwerde eingereicht, die mit Argumenten nur so übergelaufen ist. Und siehe da, in der Folge wurden in unserem Bundesland neue Therapeuten zugelassen, obwohl Jahre lang eine Kassenzulassungssperre bestand. Die KVen können bei sog. "Sonderbedarf" Therapeuten neu zulassen, auch wenn die 110 %-Grenze erreicht ist. Im Übrigen geht bei besonderen Therapieverfahren auch noch das Kostenerstattungsverfahren, selbst in Bundesländern und Bezirken, wo man zuletzt 100 % Ablehnungen für das Kostenerstattungsverfahren hatte.
Das Problem ist immer, dass kaputte Menschen nicht die Kraft haben, zu recherchieren, nicht an die Infos kommen und sich an die falschen Stellen wenden, wo sie Hilfe suchen. Der Sachbearbeiterin von der KV oder der Krankenkasse die Hucke vollzuheulen nützt in der Regel nicht, sondern das Briefchen vom Anwalt oder vom großen Sozialverband. Die großen Sozialverbände können auch anonymisierte Anfragen an Sozialversicherungsträger usw. stellen, dh, man kann vieles vorher absichern und in Erfahrung bringen.
Es geht 'ne Menge, aber man muss halt wissen, wo und wie und was, braucht Ansprechpartner, die in der Materie drin sind und firm sind, Insider. Und wer hat die schon.
Grade für solche Themen sind Foren ideal, um sich da auszutauschen. Leider wird in den Foren zu 95 % lieber darüber geschrieben, wie bescheiden alles ist und wie man sich fühlt, wie schlecht es einem geht, aber an der Lösung arbeiten bzw. Input zur Problemlösung zu geben, können nur wenige. Die, die sich auskennen, sind auch selten krank (geblieben) und längst nicht mehr in Foren. Trotzdem ist es wichtig, dies in Foren zu fördern.
Auch bei mir ist viel schief gelaufen, bin viel zu spät an die richtigen Leute gekommen,an die richtigen Adressen, an die richtigen Institutionen, wodurch alles vermasselt wurde.
Im Zweifel ist es besser, sich von der ambulanten Therapieszene abzuwenden und bei Kliniken vorstellig zu werden, denn oft sind die besser informiert und besser aufgestellt, können anders abrechnen.
Was ich heute auch anders sehe, sind Psychiatrien. Früher war das nur Hölle, aber inwzwischen sind die zu zum Teil hochwertigen modernen Krankenhäusern geworden und haben oft bessere Lösungwege als ein ambulanter Therapeuten draußen. In Klinik-Teams ist oft einfach mehr Kompetenz gebündelt als beim Einzelkämpfer in der niedergelassenen Praxis.
Und was helfen würde?
Beschwerden an Politik und an die KVen, die Krankenkassen, an die Regierungspräsidien, an die Gesundheitsminsterien und und und...
Es fällt nicht vom Himmel. Und durchsetzen kann man Forderungen nur, wenn man deren Notwendigkeit sachlich begründen kann und dann hat mein eine echte Chance, durchzudringen, wenn man darstellen kann, dass es ökonomisch sinnvoller ist, die bisherigen Misstände aufzulösen.
Durch die ganze Psy-Szene muss ein Ruck gehen, das muss alles viel moderner werden, auch die Patienten müssen moderner werden, sich wehren, sich informieren, recherchieren und ihr Recht einfordern.
Das tun einfach noch viel zu wenige Patienten. Sie tun im kleinen privaten Bereich für sich zu wenig, lassen sich von Depressionen verschlucken, von Problemen runterziehen, umwerfen bei jedem Windchen, und was im Kleinen schief geht, machen sie in der großen Dimension Gesellschaft erst recht nicht, warten immer, dass andere sie retten und ihnen helfen, aber genau so spielen sie nur denen in die Hände, die an ihnen sparen wollen und die psychisch Kranke für ihre kommerziellen Zwecke wie Nutzvieh benutzen wollen.
Klar versagt die Politik und die Ärzteschaft und die Therapeutenschaft, das ganze System. Aber die Betroffenen versagen auch und das sollte man auch mal erwähnen, dass auch an der Stelle mehr drin wäre, wenn die Leute sich nicht so feige und unfähig anstellen würden.
Man muss sich schon auch mal überwinden, aus der sicheren Reserve rauskommen, was riskieren, das Maul aufreißen und mal für sich und andere kämpfen. Man muss auch mal der Sand im Getriebe sein.
Wenn alles veraltet und unpassend reguliert ist, dann hilft nur Aufklärung und politisch Druck machen. ich hatte Therapeuten, die haben gesagt: "Es ist nicht Ihre Aufgabe, für eine bessere Psychotherapie-Versorung zu sorgen, sondern unsere. Das müssen die Profis machen und andere.". Das ist Jahre her und es ist nicht viel passiert. Da hab' ich angefangen, selbst loszulegen und bin erstaunt, wie oft das schnellere Erfolge bringt als alles Andere. Patienten haben Macht, aber sie nutzen sie nicht. Das fängt an, wenn es um einen Krankenkassenwchsel geht, den man machen könnte, aber viele prüfen das nie. Es geht los, wenn man sich mit der Kasse um was streitet und gleich kleinbei gibt usw.
Oft wäre es nicht schwer, was für sich rauszuholen, aber man muss es eben einfordern, wenn's überhaupt klappen soll. Ich hau' auch regelmäßig unfähigen Therapeuten und Kliniken auf die Finger und siehe da, es ändert sich was, man lernt dazu, es gibt Modernisierungen, eine neue Haltung, neue Einstellungen und die Patienten kriegen was Besseres als davor.
Das kann keiner von heute auf morgen, aber man muss irgendwann mal damit anfangen, selbst an den Verkrustungen zu kratzen, die es bisher gibt.
Bei uns im Bundesland ist es definitiv besser geworden, wir haben inzwischen neue, jüngere, modernere Therapeuten mit spezialisierten Ausbildungen. Die Kliniken sind moderner geworden usw.
Man muss den Leuten auf die Füße treten, anders geht das nicht. Mein Ex-Psychiater war ein eingerosteter Arzt, der sich mit allem abgefunden hat, dann hab' ich ihn in Stand gesetzt und zusammengestaucht, warum er keine moderne Traumatherapie lernt, warum er die besten Kliniken des Landes nicht kennt und moderne Behandlungsmethoden nicht kennt, hab' ihn zur Sau gemacht bis zum Geht-nicht-mehr. Damals hat er in Internet-Bewertungen oft recht übel abgeschnitten. Nach meinem Anpfiff kletterte er hoch bis zur 1,2.
Es liegt nie nur an den einen, sondern es ist ein Zusammenspiel, wer wie agiert, wer was fordert, wer wo vorstellig wird. Man muss sich zu Wort melden, auch an die Presse gehen, wenn es vielleicht nur um Aufklärung und Sachinfos geht. Wenn man Glück hat, dann landet das mal richtig oben auf der Liste der Journalisten.
Zu Hause hinsitzen und heulen, dass alles so schlecht ist, bringt leider gar nichts, aber natürlich ist das einfacher, als sich für sich selbst den Weg freizuschießen.
Ich weiß heute definitiv, wie ich an Therapie komme, wo juristische Schlupflöcher sind und und und.... Natürlich könnte ich auch keine 10 Jahre Therapie mit 2 Wochenstunden rausholen. Aber ich komm' an mehr ran als andere, weil ich weiß, wo man juristisch einhaken kann. Ich hab' schon einige Therapeuten und Kliniken in Erstaunen versetzt, wenn ich aufgezeigt habe, was alles machbar ist und was man versuchen kann, was teilweise sogar erfolgreich klappt.
Es grüßt herzlichst der Regenwurm
Mit den KVen. Ja, die schützen erst mal ihre Mitglieder und die haben kein Interesse, dass man ihnen Konkurrenz an ihrem Tätigkeitsort zulässt.
Was hilft?
Beschwerden, Klagen, Druck machen, an die Presse gehen. Dass einzelne Betroffene nicht an die Presse gehen, ist verständlich. Aber da müssten eben die Selbsthilfeverbände mal mehr tätig werden. Und Rechtschutz in Anspruch nehmen, wenn z.B. eine Therapie oder Krankengeld verweigert wird, kann jeder. Siehe oben. Sich wehren und sich bedeckt halten, wenn Behörden und Sozialversicherungsträger einen zu Unrecht ausspionieren wollen, ist wichtig.
Im Übrigen kann man auch bei den KVen was erreichen. Ich hab' in meinem Bundesland vor 2 Jahren eine gewaltige, umfassende Beschwerde eingereicht, die mit Argumenten nur so übergelaufen ist. Und siehe da, in der Folge wurden in unserem Bundesland neue Therapeuten zugelassen, obwohl Jahre lang eine Kassenzulassungssperre bestand. Die KVen können bei sog. "Sonderbedarf" Therapeuten neu zulassen, auch wenn die 110 %-Grenze erreicht ist. Im Übrigen geht bei besonderen Therapieverfahren auch noch das Kostenerstattungsverfahren, selbst in Bundesländern und Bezirken, wo man zuletzt 100 % Ablehnungen für das Kostenerstattungsverfahren hatte.
Das Problem ist immer, dass kaputte Menschen nicht die Kraft haben, zu recherchieren, nicht an die Infos kommen und sich an die falschen Stellen wenden, wo sie Hilfe suchen. Der Sachbearbeiterin von der KV oder der Krankenkasse die Hucke vollzuheulen nützt in der Regel nicht, sondern das Briefchen vom Anwalt oder vom großen Sozialverband. Die großen Sozialverbände können auch anonymisierte Anfragen an Sozialversicherungsträger usw. stellen, dh, man kann vieles vorher absichern und in Erfahrung bringen.
Es geht 'ne Menge, aber man muss halt wissen, wo und wie und was, braucht Ansprechpartner, die in der Materie drin sind und firm sind, Insider. Und wer hat die schon.
Grade für solche Themen sind Foren ideal, um sich da auszutauschen. Leider wird in den Foren zu 95 % lieber darüber geschrieben, wie bescheiden alles ist und wie man sich fühlt, wie schlecht es einem geht, aber an der Lösung arbeiten bzw. Input zur Problemlösung zu geben, können nur wenige. Die, die sich auskennen, sind auch selten krank (geblieben) und längst nicht mehr in Foren. Trotzdem ist es wichtig, dies in Foren zu fördern.
Auch bei mir ist viel schief gelaufen, bin viel zu spät an die richtigen Leute gekommen,an die richtigen Adressen, an die richtigen Institutionen, wodurch alles vermasselt wurde.
Im Zweifel ist es besser, sich von der ambulanten Therapieszene abzuwenden und bei Kliniken vorstellig zu werden, denn oft sind die besser informiert und besser aufgestellt, können anders abrechnen.
Was ich heute auch anders sehe, sind Psychiatrien. Früher war das nur Hölle, aber inwzwischen sind die zu zum Teil hochwertigen modernen Krankenhäusern geworden und haben oft bessere Lösungwege als ein ambulanter Therapeuten draußen. In Klinik-Teams ist oft einfach mehr Kompetenz gebündelt als beim Einzelkämpfer in der niedergelassenen Praxis.
Und was helfen würde?
Beschwerden an Politik und an die KVen, die Krankenkassen, an die Regierungspräsidien, an die Gesundheitsminsterien und und und...
Es fällt nicht vom Himmel. Und durchsetzen kann man Forderungen nur, wenn man deren Notwendigkeit sachlich begründen kann und dann hat mein eine echte Chance, durchzudringen, wenn man darstellen kann, dass es ökonomisch sinnvoller ist, die bisherigen Misstände aufzulösen.
Durch die ganze Psy-Szene muss ein Ruck gehen, das muss alles viel moderner werden, auch die Patienten müssen moderner werden, sich wehren, sich informieren, recherchieren und ihr Recht einfordern.
Das tun einfach noch viel zu wenige Patienten. Sie tun im kleinen privaten Bereich für sich zu wenig, lassen sich von Depressionen verschlucken, von Problemen runterziehen, umwerfen bei jedem Windchen, und was im Kleinen schief geht, machen sie in der großen Dimension Gesellschaft erst recht nicht, warten immer, dass andere sie retten und ihnen helfen, aber genau so spielen sie nur denen in die Hände, die an ihnen sparen wollen und die psychisch Kranke für ihre kommerziellen Zwecke wie Nutzvieh benutzen wollen.
Klar versagt die Politik und die Ärzteschaft und die Therapeutenschaft, das ganze System. Aber die Betroffenen versagen auch und das sollte man auch mal erwähnen, dass auch an der Stelle mehr drin wäre, wenn die Leute sich nicht so feige und unfähig anstellen würden.
Man muss sich schon auch mal überwinden, aus der sicheren Reserve rauskommen, was riskieren, das Maul aufreißen und mal für sich und andere kämpfen. Man muss auch mal der Sand im Getriebe sein.
Wenn alles veraltet und unpassend reguliert ist, dann hilft nur Aufklärung und politisch Druck machen. ich hatte Therapeuten, die haben gesagt: "Es ist nicht Ihre Aufgabe, für eine bessere Psychotherapie-Versorung zu sorgen, sondern unsere. Das müssen die Profis machen und andere.". Das ist Jahre her und es ist nicht viel passiert. Da hab' ich angefangen, selbst loszulegen und bin erstaunt, wie oft das schnellere Erfolge bringt als alles Andere. Patienten haben Macht, aber sie nutzen sie nicht. Das fängt an, wenn es um einen Krankenkassenwchsel geht, den man machen könnte, aber viele prüfen das nie. Es geht los, wenn man sich mit der Kasse um was streitet und gleich kleinbei gibt usw.
Oft wäre es nicht schwer, was für sich rauszuholen, aber man muss es eben einfordern, wenn's überhaupt klappen soll. Ich hau' auch regelmäßig unfähigen Therapeuten und Kliniken auf die Finger und siehe da, es ändert sich was, man lernt dazu, es gibt Modernisierungen, eine neue Haltung, neue Einstellungen und die Patienten kriegen was Besseres als davor.
Das kann keiner von heute auf morgen, aber man muss irgendwann mal damit anfangen, selbst an den Verkrustungen zu kratzen, die es bisher gibt.
Bei uns im Bundesland ist es definitiv besser geworden, wir haben inzwischen neue, jüngere, modernere Therapeuten mit spezialisierten Ausbildungen. Die Kliniken sind moderner geworden usw.
Man muss den Leuten auf die Füße treten, anders geht das nicht. Mein Ex-Psychiater war ein eingerosteter Arzt, der sich mit allem abgefunden hat, dann hab' ich ihn in Stand gesetzt und zusammengestaucht, warum er keine moderne Traumatherapie lernt, warum er die besten Kliniken des Landes nicht kennt und moderne Behandlungsmethoden nicht kennt, hab' ihn zur Sau gemacht bis zum Geht-nicht-mehr. Damals hat er in Internet-Bewertungen oft recht übel abgeschnitten. Nach meinem Anpfiff kletterte er hoch bis zur 1,2.
Es liegt nie nur an den einen, sondern es ist ein Zusammenspiel, wer wie agiert, wer was fordert, wer wo vorstellig wird. Man muss sich zu Wort melden, auch an die Presse gehen, wenn es vielleicht nur um Aufklärung und Sachinfos geht. Wenn man Glück hat, dann landet das mal richtig oben auf der Liste der Journalisten.
Zu Hause hinsitzen und heulen, dass alles so schlecht ist, bringt leider gar nichts, aber natürlich ist das einfacher, als sich für sich selbst den Weg freizuschießen.
Ich weiß heute definitiv, wie ich an Therapie komme, wo juristische Schlupflöcher sind und und und.... Natürlich könnte ich auch keine 10 Jahre Therapie mit 2 Wochenstunden rausholen. Aber ich komm' an mehr ran als andere, weil ich weiß, wo man juristisch einhaken kann. Ich hab' schon einige Therapeuten und Kliniken in Erstaunen versetzt, wenn ich aufgezeigt habe, was alles machbar ist und was man versuchen kann, was teilweise sogar erfolgreich klappt.
Es grüßt herzlichst der Regenwurm