Mein 20-Löffel-Experiment basierend auf "The Spoon Theory"
#6
Also, schief gehen kann so was immer, weil es immer mit dem Gegenüber zu tun hat, wie offen ist er/sie, warum ist er/sie dafür offen (also was ist die Motivation, so genau hinzuschauen), wie viel sage ich, stelle ich danach fest, für die/den war es zu viel usw. Ich denke, das ist mit allen Sachen so.

Ich persönlich würde das nur mit mir sehr engen Menschen machen und ich würde mich sehr gut vorbereiten. Das heißt, wenn ich aus irgendwelchen Gründen das Ganze mit einer Kollegin machen würde, bei der ich entscheide, dass ich es möchte und ihr genug vertraue, dann würde ich das vorher durchspielen und auch ganz klar sagen, wenn ich Fragen nicht beantworten will. So mache ich das auch mit der Stress-Tasse in der Arbeit in Kürze. Die wissen auch keine Diagnosen und werden auch keine erfahren. Aber ich möchte gern, dass sie verstehen, dass mich Stress krank macht und wie er sich auswirkt. Fragen sie nach Diagnosen oder Dingen, die ich nicht sagen will, sage ich sie nicht. Mache ich im Alltag auch so, geht doch keinen was an.

Ein interessiertes Gegenüber braucht man auf jeden Fall. Wenn das Gegenüber mich dann angreift (warum ich denn nichts gegen "die Löffelabgabe" mache, kann ich meine Situation erklären oder aber nichts mehr sagen. In meinem Fall würde ich vielleicht sagen, dass ich alles getan habe, was ich konnte, und dass meine Erkrankung eben chronisch ist, d. h. nicht mehr besser wird als sie ist. Nach meiner und nach ärztlicher Meinung. Das ist doch einfach Realität. Nur, weil mich jemand angreift, lasse ich mich noch lang nicht angreifen, heißt, steige ich nicht drauf ein. Für mich wäre es so, wenn ich merken würde, jemand nutzt dieses Angebot von mir und reagiert mit Unverständnis oder Angriff, dann würde ich es einfach registrieren und das Experiment da auch beenden. Wieso sollte ich jemandem weiter Einblick gewähren wollen, wenn der so reagiert?

Also, ist das ein Risiko? Ja. Man sollte sich gut auswählen, mit wem man das macht, weil man etwas preisgibt. Diese Sache ist einfach nur ein gutes Mittel, wenn es jemanden gibt, der gern verstehen möchte und von dem man selbst sich wünscht, dass er/sie es versteht. Vertrauen ist immer Risiko.
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