Über die Nebenwirkungen von Psychotherapie
#5
Als ich am 23.12. zum Indikationsgespräch in der Klinik war, sagte mir zum allerersten Mal ein Psychiater, dass ich nun nach unserem Gespräch ggf. mit Nachwirkungen rechnen muss - ja, das ist mir zwar an sich völlig klar...

... ABER: niemals zuvor hat mich eine Fachperson explizit davon in Kenntnis gesetzt - dabei finde ich das sehr wichtig, dass ein solcher Hinweis von aussen kommt, schon nur, um sich nicht einmal 'völlig daneben' zu fühlen, wenn nach einer Therapiesitzung plötzlich alles aus dem Ruder läuft.

Was man selbst weiss, hat eine andere Wertung als die dezidierte Erwähnung durch einen fachkundigen Aussenstehenden; ich glaube, das erlaubt einem selbst, wenn man sich in der Folge schlecht fühlt, trotzdem besser damit umgehen zu können. Vielleicht hat eine solche Anmerkung wie eine Entlastungsfunktion; es vermindert doch wieder einmal eine bestimmte Sorte Schuldgefühle.

Ein wirklich sehr wichtiges Thema, das von mir aus gesehen in der üblichen Psychotherapie viel zu wenig Raum erhält.
Man weint nicht, weil man schwach ist, sondern weil man zu lange stark sein musste.
Die schlimmste Art, einen Menschen zu vermissen, ist, neben ihm zu sitzen und zu wissen, dass er niemals wieder Teil deines Lebens sein wird.
Es ist Zeit zu gehen, wenn man sich die zentrale Frage 'Bist du wirklich für mich da?', mit 'Nein' beantwortet.
Geschichten aus einem beschädigten Leben
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RE: Über die Nebenwirkungen von Psychotherapie - von ssri - 12.01.2020, 14:59

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