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Guten Morgen ihr Lieben,
in einem Thread von mir schrieb mir Celestine, dass ich sehr in der Vermeidungshaltung bin und ja, es stimmt.
Es führt so weit, dass ich nicht mehr mit meinem Mann reden kann. Mittlerweile merke ich, dass das teilweise dauerhafte Flashbacks sind - nur habe ich für mich keine Möglichkeit gefunden, da selbst heraus zu kommen. Überall sind Trigger für mich, fühle mich sehr hilflos. Könnt ihr mir schreiben, was euch hilft? Vielleicht bekomme ich dadurch eine Idee für mich.
Habe früher versucht Imaginationsübungen zu machen, das half mir gar nicht bzw. ich konnte mich kaum darauf einlassen (ein Flashbackgefühl ist, dass es nirgendwo Sicherheit für mich gibt) und Körperübungen triggern. Ich möchte mir so gerne helfen und etwas finden, was für mich passen kann.
LG Anna
Sei Du der Grund, dass andere an das Gute glauben!
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Hi Anna!
Ich bin nicht sicher, ob ich dir helfen kann, weil ich dauerhafte Flashbacks nicht kenne und sie bei mir eher "nur" Minuten auftreten und eben vor allem in bestimmten Situationen vorkommen.
Für mich bedeutet ein Flashback ja ein Abrutschen in etwas, das real vergangen ist. Im Kopf und in der Psyche hat es heftig Spuren hinterlassen. Aber meistens ist es vergangen.
Von daher helfen mir vor allem Dinge, die mich sofort und in fast jedem Zustand daran erinnern, dass wir 2018 haben.
Ich habe zum Beispiel immer einen Zettel in der Hosentasche mit dem aktuellen Datum. Das mag sich versponnen anhören, kann mir aber helfen. Dazu ein aktuelles Foto von mir...auch immer dabei...schau an...das bist du...so siehst du aktuell aus und damals hast du nicht so ausgesehen. Also ist es jetzt nicht mehr "damals".
Grundsätzlich habe ich als weitere Notfall-Dinge auch extrem scharfes Chili-Gewürz dabei. Das ist dann ein radikales Ablenken der Sinne...und für mich gesünder als diese "Stachel-Bälle", die ich regelmäßig total zerquetscht habe.
Also einersiets eben Dinge, dir mir genau zeigen, dass jetzt nicht mehr früher ist und zweitens Dinge, die die Sinne zwingen, sich auf das eine zu konzentrieren.
Alles Gute dir!
Jo
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Liebe Anna,
für mich gibt es einen Unterschied zwischen Flashbacks und Trigger-Situationen. Flashbacks kommen und es gibt Bilder und sich aufdrängende heftige Gefühle. Trigger sind Gegenstände, Gerüche oder auch Verhaltensweisen anderer oder eben Situationen, die mich immens stressen. Die Liste lässt sich auch endlos weiterführen.
Die Gefahr bei "Tipps" für mich ist immer, dass ich sie oft nicht annehmen kann bzw. dass sie einfach für mich nicht passen. Als ich 2009 erfahren habe, dass ich eine PTBS habe, habe ich versucht alles anzunehmen, was andere mir sagen. Das führte ins Nichts.
Seit ich 2016 die Diagnose komplexe PTBS bekommen habe, habe ich alle Skills und Methoden meines Theras entweder komplett angenommen und mich damit quasi selbst gegeißelt oder ich habe radikal alles abgelehnt. Auch Tipps wie die Sache mit den Erbsen (ich hatte davon mal geschrieben) habe ich für mich verwerfen müssen. Und dann habe ich mich schlecht gefühlt, weil es nicht passt. Da war mein Thera auch hilflos.
Daher möchte ich dir ans Herz legen, selbst in die Initiative zu gehen. Sei es im Supermarkt bei Süßwaren oder Chiliprodukten oder im Bastelgeschäft oder draußen in der Natur.
Ich habe durch Zufall diese Punkt-Bücher gefunden und die beruhigen mich, wenn ich in Gedankenschleifen festhänge. Über Weihnachten habe ich alle (Krimi-) Serien der ZDF Mediathek geschaut (Spingflut, Familie Braun, Countdown Copenhagen, Tempel....). Es passt bei mir nicht immer alles. Oft sind es auch verzweifelte Versuche, die mal mehr oder mal weniger helfen. Was mir aber immer hilft ist, alles aufzuschreiben, was in meinem Kopf festhängt. Alles. Und sei es 50 mal das Gleiche. Immer wieder raus damit. Mein Physio sagte in diesem Zusammenhang mal: "Alles raus, was keine Miete zahlt." Fand ich erst doof, aber inzwischen echt passend.
Da es bei dir um das Nähe-Distanz-Thema geht, ist es wichtig, sich das anzusehen. In der Therapie. Erst mit deiner Thera und irgendwann mit deinem Partner. Vom Skillen und Co wird der Trigger nicht aufgelöst bzw abgeschwächt. Ich bin da auch gerade dran. Ich muss den Trigger Krankenhaus und Ärzte ansehen und bearbeiten, denn vom Ablenken alleine, wird es nicht besser. Dann male ich da nur Farbe drüber. Er wird sicherlich nicht ganz weggehen, aber er kann sich abschwächen. Darauf hoffe ich zumindest.
Ich wünsche dir sehr, dass du das angehen und bearbeiten kannst und dass du bis zum nächsten Termin eine gute Lösung für dich findest, um es "aushaltbar" zu machen.
Liebe Grüße
Spiderlily
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Ich stecke oft in so Gefühlen wie
- nicht in Sicherheit sein, Bedrohung ist da und es gibt keine Rettung für mich
- "ER" ist da und sämtliche Präsenz erdrückt mich, da gehört noch massiv mehr dazu, wie die meisten von euch wissen
, weiß nicht wie ich das benennen soll. Dann kommt ganz viel von früher hoch, sehr heftig, sehr präsent.
Problem ist auch, dass ich immer noch glaube, dass es keine Sicherheit gibt, auch heute nicht. Wenn die Täter wollen, können sie mir alles antun. Egal was ich mir mit dem Verstand sage, es kommt nicht an.
Kann momentan auch Kaugeräusche so schlecht ertragen. Weiß nicht, wie ich das angehen soll. Soll ich an all das bewusst rein gehen und es ganz stark fühlen? Ist das normal, dass es dann so präsent ist, als würde es nichts anderes im Moment geben? Fühle mich so doof.
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Liebe Anna,
urghs, ja, Kaugeräusche...*schüttel* Mein Mann knabbert gern im Bett noch Chips oder Erdnüsse, das allein quittiere ich schon mit bösen Blicken, aber die Kaugeräusche machen mich z.T. wahnsinnig! Ich weiß da nichts hilfreiches, aber du bist damit nicht allein.
Das mit dem Sicherheitsgefühl hatte ich in der letzten Therastunde. Meine Therapeutin hat mir geraten, mir wirklich die Unterschiede zu früher anzuschauen und zu versuchen, alle Gemeinsamkeiten oder Ähnlichkeiten so gut es geht beiseite zu schieben. Wenn ich das Bedürfnisse hätte, die Tür zu verriegeln - heute kann ich das. Auch die Fenster.
Unterschiede in der Umgebung klar machen. Du könntest dir zum Beispiel Elvis anschauen, knuddeln und drauf achten: Der Süße ist hier, es ist also anders als früher, da war er nicht da. Heute würde er dich warnen, wenn da jemand Schlimmes nahe wäre.
Vielleicht ist Elvis da sowieso eine sehr gute Hilfe ohne dass er es weiß: er würde Fremde anzeigen, er würde nicht gemütlich schlummern, würde reale Gefahr drohen.
Ich denke im Alltag gibt es noch mehr große Unterschiede zu früher. Möbel, Kühlschrankinhalte, Technik (die es damals noch gar nicht gab), Düfte?
Ich habe hier auch Karten, die mir deutlich zeigen, wo ich heute bin und wie weit ich von den früheren Orten entfernt bin. Außerdem hat mir sehr geholfen, dass ich äußerlich verändert bin. Eine andere Haarfarbe, geglättete Haare statt Locken - ein bisschen Bestärkung darin, dass man mich kaum noch erkennen würde.
Ich finde auch nicht, dass du deswegen doof bist. Das ist das gemeine an Flashbacks, dass sie eben dafür sorgen, dass das Alte einem völlig präsent erscheint. Es ist wohl harte Arbeit, sich da sozusagen selbst auszutricksen und sich zu zeigen, was nun wirklich der Realität entspricht und was nicht.
Liebe Grüße
Kiwi
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Ich habe in der Ergotherpie eine Skill Liste und eine Skill Box gemacht, nach meinen ganz individuellen Sachen.
Auf der Liste stehen Dinge die mir gut tun, ausgesucht ohne "was hilft mir in Situation xy" sondern wirklich: Was mag ich? Was tut mir gut? Z.B. Niedliche Tiervideos, Gartenarbeit, malen, Kakao, mich selbst massieren mit Massageöl uvm
In der Box ist unter anderem diese Liste, aber auch diverse Gegenstände die mir gut tun und manche die ich zum ausführen für Dinge aus der Liste brauche. Intelligente Knete, Haare von meinem Hund, bestimmte Fotos, Murmeln, Geduldsspiel, Schleichtiere, Süßkram, Gerüche. Eine Box für alle Sinne. Und ein Brief an mich selber, in dem ich mich erinnere wer ich bin, das ich sicher bin, was ich kann und wie toll ich bin :D
Außerdem ne Liste mit Musik, Hörbüchern, Bücher und Filmen die mir gut tun und die mich auf keinen Fall triggern, weil mensch das so schnell vergisst.
Viel darin ist für die Kleinen, manches für die Große.
Imaginationsübungen finde ich toll, funktionieren bei mir bisher aber auch nicht. Bin gespannt die werden nochmal intensiv hier in der Klinik gemacht, mal schauen ob es dann besser geht.
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Liebe Anna,
danke für das Thema - per Zufall ist mir vergangene Nacht etwas gekommen, was mir hilft - was ich wohl eher unbewußt mache. Imaginationsübungen helfen mir ebenfalls nur bedingt, sind schön wenn ich stabil bin bzw. mit Anleitung und jemanden an meiner Seite geht es.
Über Weihnachten und Neujahr gab es bei mir einige Triggersituationen, durch die ich immer wieder in der emotionalen Vergangenheit lande. Was mir die letzte Zeit schon in solchen Situationen half, war kochen, backen - vor allem neue Rezepte ausprobieren. Nun fiel mir gestern/heute früh auf, dass ich immer wieder Rezepte im Kopf abwandle, die ich vorhabe auszuprobieren - ebenso half mir gestern das Wort "Juliamenge" aus dem Thread Hangman. Ich saß ab Mitternacht gebannt vor den Bildern im Internet und betrachtete diese, las die mathematische Erklärung ... danach konnte ich schlafen. Heute bin ich zwar müde doch ruhig. Es klingt etwas merkwürdig/schräg: Mir kam auch, dass mir vor ca. einem Jahr auffiel, dass ich bei Albträumen, noch im Schlaf anfing Primzahlen auf zu zählen .... mein Geist/meine Fantasie beschäftigt sich mit etwas, was mich fasziniert und hilft mir somit in die Realität. Ich hatte es vergessen, heute morgen kam es mir. Womöglich vergesse ich es wieder ... aber da ist die Idee mit der Box gut, werde in meine die "Juliamenge" packen.
Gibt es etwas was DICH so richtig fasziniert, mit dem Du Dich (deine Gedanken, deine Phantasie) beschäftigen kannst ... Kochen, Mathematik bzw. Zahlen ist bestimmt nich so für jeden geeignet, dein Hund, Spiele, die du mit ihm ausprobieren kannst ...
Liebe Grüße &
Sonnenschein
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Habe so sehr überlegt - gibt es etwas ähnliches, das mich so fasziniert? Leider finde ich nichts!
Elvis ist eine Hilfe, ja, sehr.
Was es bei mir auch schwer macht - oft bin ich permanent in Gefühlen, die wahrscheinlich von früher sind. Nur, wie merke ich das effizient? Und wenn ich es denn bemerke - wie stoppe ich diese Kaskade?
Das liest sich so toll bei euch, so etwas wünsche ich mir auch.
Habe eine Kiste, mit Badekugeln. Ich bade gerne. Badewanne ist aber auch ein Triggerpunkt.
Habe schöne Briefe - die lassen mich lächeln, dankbar sein, aber für mein Gefühl ist es "zu wenig", sie holen mich nicht aus den Gefühlen.
Auch heute hatte ich komische Gefühle, kann sie gar nicht mal richtig beschreiben, war angetriggert, es ging nicht gut. Dann ist da so viel Leere und ich kann mich kaum aufraffen, etwas zu tun.
Bei meinem Mann ist es noch extremer, da überlagert sich gleich so viel.
Komme mir so unfähig vor, als würde ich nichts finden wollen da ich nichts für mich finde - aber ich will doch!!
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Also, so wie du das beschreibst, erinnert es mich an eine Zeit vor einigen Jahren, als bei mir die Erinnerungen hochkamen. Da hat mich auch wirklich alles getriggert. Und ich bekam so viele Flashbacks.
Ich konnte damals nicht mal mehr lesen, was mir das liebste ist.
Heute kommen Trigger nur noch selten. Es gibt nur noch wenige Situationen...
Ich hoffe, das macht dir Mut: es wird sicher besser!!!
Mir hat Therapie geholfen, und dass ich mit manchen Freunden wirklich seitenlang Mails ausgetauscht habe, in denen ich von früher erzählen konnte. Und Bücher- ich habe Fachbücher gekauft und gewälzt. Immer war irgendwas drin, was half- und den Rest liess ich eben weg.
Bist du denn in Therapie?
Könntest du dir vielleicht vorstellen, in eine psychosomatische Klinik zu gehen? Da könntest du dich voll drauf einlassen, wirst aufgefangen wenn es ganz schlimm wird, und brauchst sonst nicht zu schaffen (Job, Familie, Haushalt). Mir hat das am meisten geholfen.
LG
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Liebe Anna,
mir hilft es auch nicht immer - gestern hat es bei mir geholfen. Heute fällt es mir sehr schwer, mich stabil zu halten. Vermutlich ist es auch so persönlich, was einem helfen kann. Du bist auf der Suche, du bist in Therapie und mit der Zeit wirst Du etwas finden, was für Dich passend ist. Ich wünsche es Dir von Herzen.
Liebe Grüße
Sonnenschein
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Liebe Anna,
ich kann das so gut nachvollziehen wie es dir gerade geht!
Aber mit Tipps ist es wirklich so eine Sache, da es bei jedem anders hilft oder eben auch nicht!
Ich mache in einer wöchentlichen Skillgruppe mit und arbeite auch mit meiner Therapeutin sehr viel nach DBT und ich dachte bis vor kurzem auch.....ich kann jetzt relativ sicher Skills für mich anwenden!
Bei Anspannung geht es auch nur wenn es so wie bei dir ist,wird es schwierig! Ich Versuche dann auch Unterschiede zu finden,was ist anders! Oder überlege mir was würde mein 'held des Alltags' jetzt machen! Für ein Weilchen geht es,nur im Moment leider auch nicht!
Ich wünsche dir Kraft zum Durchhalten ! *Kraftpaket *
Ein neues Leben kann man nicht beginnen
aber immer einen neuen Tag!
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Das Thema kreist in mir und ich bin so froh, von euch gelesen zu werden und ein paar Impulse/Antworten zu lesen (Ja, da steckt ein Hilferuf drin: bitte schreibt mir weiter!).
Wenn ich überlege, wie ich aufgewachsen bin:
In einer Familie, in der es quer Beet Missbrauch gab. Allein in der Familie gab es 3 Männer, die mich, unabhängig voneinander, missbrauchten. Dann geriet ich in einen pädophilen Ring, der mich mit Drogen betäubte, filmte und missbrauchte. (Wenn ich das so schreibe, fühle ich wiedermal gar nichts dazu, als würde es nicht mich betreffen und denke, das muss ausgedacht sein...).
Das heißt für mich, dass es niemals Sicherheit gab, denn überall waren Täter, überall Gefahr. Selbst im eigenen Haus, im Kinderzimmer war ich nicht sicher. Und die Schuld war bei mir, ich wusste es ja nicht anders, kannte es nicht anders - war ein hilfloses Kind. Ich denke, es ging bereits ab Kleinkindalter los. Das heißt, ich habe von klein auf abgespalten, dissoziiert - andere Zustände kannte ich nicht, konnten sich kaum entwickeln. Ich flüchtete mich in Tagträume, versuchte mir die Liebe und Aufmerksamkeit so zu holen, die ich dringends brauchte. Ich war ein Fass ohne Boden. Es gab keine Hilfe, ich fand keine Hilfe für mich, denn ich entkam diesen Situationen nicht, hatte keine Wahl, konnte willentlich nichts bestimmen, war immer ausgeliefert. Vielleicht ist es daher so schwer, heute für mich Hilfe zu finden, da ich immer noch in dem hilflosen Modus bin, wo es keine richtige Hilfe gibt.
Ich schreibe das als Monolog auf, um den Umfang zu begreifen. Ist es daher ein Wunder, dass ich heute immer wieder in diesen Zuständen bin? Um zu überleben, habe ich einen wahnsinnig hohen funktionierenden Anteil entwickelt - weiter machen, ganz egal, was im Inneren ist. Ich kann gar nicht anders als weiter machen, da ist eine wahnsinnige Dynamik in diesem Anteil.
Heute lerne ich, dass es auch andere Zustände gibt, bemerke, wie oft ich dissoziiere, abspalte, neben mir bin. Und doch funktioniert etwas weiter, wie eine Hülle ohne Kern. Ich funktioniere, und doch sind wahnsinnig viele Gefühle von früher immer noch genauso aktiv, überlagern sich im hier und jetzt:
- fehlende Sicherheit (es gibt keine Sicherheit für mich)
- Angst vor Nähe (Nähe ist gefährlich, lieber weg stoßen und innerlich zu machen)
- Gefühle für die Täter gehen auf meinen Mann über (Ablehnung, Ekel, Distanz)
- ständige Abspaltung
- Traurigkeit und innere Leere
- seltsames Realitätsgefühl, auch heute frage ich mich, was ist real, was nicht (auf meine Vergangenheit bezogen) - ich hinterfrage, ob mit meiner Wahrnehmung etwas nicht stimmt
- Bestrafungsanteil, der schnell aktiv wird
- ein ständiges Gefühl von "angetriggert" sein, welches ich jetzt noch nicht mit Worten fassen kann, erst langsam überhaupt realisiere.
Es ist für mich sehr schwierig zu unterscheiden (überhaupt erstmal, dies zu bemerken), was das für Gefühle sind, ob sie mit der Vergangenheit oder Gegenwart zu tun haben. Der hohe Funktionsmodus lähmt mich zugleich, diese genauer zu hinter fragen - - - - so, wie die Dynamik seit der Kindheit läuft.
Ich finde (noch) keine effizienten Hilfen für mich, damit umzugehen, diese Zustände zu stoppen. Vielleicht, weil ich es bis jetzt nie anders erfahren habe? Vielleicht, weil der Funktionsmodus Angst davor hat, einen anderen Zustand überhaupt zuzulassen, den er nicht kennt?
Vielleicht hilft mir diese Betrachtungsweise etwas zu verstehen, warum ich mir nicht so schnell helfen kann, wie andere, da meine Traumatisierung so komplex und auch generalisiert ist, da ich als Kind nirgends in Sicherheit war.
Vielleicht muss ich mir erstmal überhaupt beibringen, dass es ganz andere Zustände gibt, als ich sie bisher kenne? Vielleicht muss der Funktionsteil erstmal schauen, wie es anders sein kann (ohne Dis, ohne Bedrohung "mit Luft zum atmen"), wie es überhaupt ist, mit mir in Kontakt zu sein?)
Was sagt ihr dazu? Kann es wirklich sein, dass es für mich "besonders schwer" ist, Hilfen zu finden? Überhaupt in andere Zustände zu kommen?
Liebe Yukina, ja, ich bin in Therapie und wenn die Krankenkasse mit macht, bin ich bald stationär in Behandlung, zum ersten Mal in meinem Leben (das macht mir momentan Angst!).
Ja, diese Gedanken kamen mir, ich hoffe, sie sind nicht zu wirr und noch greifbar. Hab etwas Angst, das so stehen zu lassen, aber ich lasse es jetzt so stehen...
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Hallo Anna
Ich möchte dir auch gerne noch schreiben. Ich schreibe zwar einen Standartsatz vor allem aus der Klinik, ich versuche in solchen Dingen eine Realtitätsüberprüfung zu machen.
Ich bin auch sehr getriggert wenn bei mir jemand ins Zimmer kommt oder mir zu nahe tritt.
Einfach mich reorientieren wo bin ich. Ich habe mir z.B. schöne Bilder aufgehängt in meinem Zimmer, dann habe ein Plüschtier das Sicherheit gibt, habe ein Büchlein dem ich den Trigger aufschreibe und dann was heute anders ist (Datum, Ort, Alter, das ich heute sicher bin....).
Es ist ein Prozess in einem den ich seit mehr als ein Jahr intensiv darin stecke und ich kann dich ermutigen- es wird besser. Desto mehr ich gelernt hinzuschauen und die Unterschiede zu finden, es als alt zu definieren- um so besser wird es.
Dies braucht Übung bis man den Trigger schneller entkräften kann und auch ist es eine Suche das richtige für einem Persönlich zu finden.
Vor etwas über einem Jahr hatte ich eine Beziehung, die zwar aus andern Gründen auseinander ging.
Aber ich habe ihn immer von mir weggeschoben, obwohl ich mir eig. seine Nähe in diesem Chaos wünschte.
Also habe ich ihm mitgeteilt, wenn ich ihm sage oder nonverbal zeige er soll abstand halten.
Er mich in den Arm nehmen soll, sagen das alles gut ist und es vorbei ist.
Mir hat es sehr geholfen.
Ich wünsche dir das du Dinge findest um die Trigger zu entkräften, du viele positive und schöne Momente erleben darfst.
lg danny
Life isn't about waiting for the storm to pass. It's about learning how to dance in the rain.
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Nachtrag: warum ich vielleicht mit Imaginationsübungen nichts anfangen kann.
Als Teenie habe ich meditiert, was mir ein Stück weit half - blieb damals aber immer oberflächlich, kam nicht an das Trauma heran.
Dann hatte ich viele Tagträume, flüchtete mich in Familien, wo ich geliebt war, hoffte immer, dass ich nur adoptiert wäre und meine wahre Familie mich holen würde.
Nur - damals hatte ich keine andere Möglichkeiten, mir zu helfen, außer mit der Phantasie - die Gewalt ging jedoch weiter. Die Träume änderten nichts daran.
Vielleicht ist daher das Gefühl da, dass Imaginationsübungen mir nicht helfen können? Weil es ja "nur Phantasie" ist, die die Reailität nicht ändert?
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also ich finde den vorschlag von danny genial
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