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Hallo,
ich mache seit Oktober 2018 eine tiefenpsychologische Psychotherapie
bei einem männlichen Therapeuten. Wir fangen gerade an mit meinen inneren Kindanteilen zu arbeiten. Vor dieser Therapie hatte eich schon einmal eine tiefenpsychologische Psychotherapie, in der das Trauma aus meiner Kindheit aufgedeckt wurde. Zur einer richtigen Bearbeitung bzw. Integration kam es jedoch nicht, aber ich war recht stabil für 2 Jahre. Dann hatte ich eine Verhaltenstherapie, die gar nicht zielführend war und jetzt ein weiterer Anlauf mit einer TP.
Ich weiß nicht, ob mein Therapeut der richtige ist. Er ist fachlich gut und Ich freue mich so schnell jemand gefunden
zu haben, der mir meine innere Kindanteile näher bringt und sich mit Trauma auskennt.
Wir haben bisher ca. 15 Stunden zusammen gearbeitet. Ich fahre seit den letzten ca. 5 Sitzungen nicht gerne zu den Sitzungen, ich finde das alles sehr anstrengend und kann die aufkommenden Gefühle kaum aushalten, ich schäme mich sehr und will nicht immer alles erzählen. Ich weiß auch nicht, aber ich denke es hängt auch damit zusammen, dass er männlich ist. Gleichzeitig fühle ich mich nach jeder Sitzung sehr gut! Ich weiß auch nicht, ich fühle mich zwiegespalten. Irgendwie hätte ich lieber eine weibliche Therapeutin. Es kommt mir so vor, als würde ein Anteil eine Mutter suchen, die ich niemals hatte. Das kann nicht Sinn und Zweck sein den Therapieplatz aufzugeben, oder? Also mein Bauchgefühl unter der Woche spricht irgendwie dagegen und ich überlege die Therapie zu beenden, aber alles rationale spricht dafür und das Bauchgefühl direkt nach einer Sitzung spricht dafür, dass es das richtige ist und der Therapeut der richtige ist.
Lg
Minaaa
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Hallo Minaaa,
das klingt ein bisschen kompliziert...
Ich schreibe mal meine Gedanken dazu auf:
Ich denke, dass Therapie schon ein bisschen anstrengend sein darf, aber es kommt auf die "Dosierung" an. Zuviel ist zuviel. Ich denke, es ist gut, wenn Du da Deine Belastungsgrenze kennst.
Zitat:"Ich finde das alles sehr anstrengend und kann die aufkommenden Gefühle kaum aushalten, ich schäme mich sehr und will nicht immer alles erzählen."
Ich denke, das Beste wäre es, wenn Du das Deinem Therapeuten mitteilen könntest. Dann kann er darauf eingehen und das Tempo oder die Vorgehensweise anpassen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Meine Therapeutin meinte, dass das wichtige Informationen für sie seien, wenn sie weiß, womit ich überfordert bin und hat sich mir dann angepasst.
VG
Barbara
Ich muss ich sein, sonst fehlt da ja einer.
Zweifle nicht an Dir. Zweifle an den Menschen, die Dich an Dir zweifeln lassen.
Anders sein ist heute nicht mehr lebensbedrohlich.
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Hallo Barbara,
gerade war ich mit einer Freundin Kaffee trinken und sie hat mir genau dasselbe geraten. Ich mache mir selbst auch viel Druck, dass diese Therapie erfolgreich sein muss. Insgesamt bin ich recht perfektionistisch und eben auch dort. Ich will schnell Ergebnisse erreichen und setze mich auch unter Druck, alles zu erzählen.
Liebe Grüße
Minaaa
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Hi Miaaa!
Ich schließe mich mal den anderen an. Geduld ist bei mir auch absolut nicht meine Stärke, aber im Bereich Therapie und gerade bei Trauma muss man sie wohl haben. Das ist wohl meistens ein Prozess von Jahren, weniger von Monaten oder gar Wochen.
Und so wie ich das aus deinen Zeilen lese, scheint dein Therapeut überwiegend zu passen. Dass manche Themen schwer zu erzählen sind, gerade auch, weil er männlich ist, kann ich sehr gut verstehen. Andererseits ist eine Frau auch nicht immer die Garantie, dass die Chemie stimmt. Du könntest dann vielleicht manches leichter erzählen, weil sie eine Frau ist, aber eventuell geht es dann aus anderen Gründen nicht? Eine Garantie gibt es da nicht.
Und es besteht für dich auch kein Grund, immer oder sofort Dinge anzusprechen, für die du noch nicht bereit bist. Langsam ist in dem Bereich fast schon selbstverständlich.
Ich wünsche dir für deine Therapie weiterhin das Beste
Jo
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Hallo ihr alle,
Ich denke und fühle, dass ihr recht habt. Zwischenzeitlich hatte ich eine weitere Sitzung und bin wieder ganz positiv gestimmt danach gewesen.
Geduldig zu sein, fällt mir schwer und ich überfordere mich häufig. Danke für das "Kopfwaschen". Ich werde jetzt versuchen die Therapie langsamer anzugehen und mich nicht zu zwingen, Themen anzusprechen, zu denen ich noch nicht bereit bin.
Trotzdem ist die Aussicht, dass es Jahre dauern wird, nicht gerade prickelnd. :/
LG
Minaaa
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Ich hatte bei meiner ersten Therapie auch immer wieder Zweifel und den Wunsch die Therapie abzubrechen und bin mit vielen nicht klargekommen und fühlte mich oft überhaupt nicht verstanden. Aber heute denke ich, der hatte mich die ganze Zeit durchschaut und wusste wo das Problem lag, er wusste nur irgendwie nicht wie er mich dazu bringen konnte, das selbst zu erkennen. Im Nachhinein war es also ganz gut, dass ich die Therapie da gemacht habe auch wenn dadurch erstmal viele neue Probleme aufgetaucht sind.
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(27.01.2019, 21:24)ssri schrieb: Die Prämisse, dass es schnell gehen muss, ist bei einer Psychotherapie einfach nicht angebracht. das sollten sich auch einige "therapeuten" hinter die ohren schreiben... das erinnert mich gerade an einen therapeuten aus einer traumaambulanz hier in meiner stadt, der sich wohl einbildet, dass ich über nacht das trauma nahchaltig loswerde, wenn er mir möglichst viel druck macht. aber der beitrag von @donttouchme macht mir schon auch hoffnung. ;-)
@Minaaa: frauen sind nicht unbedingt die besseren therapeuten. manchmal merken die therapeuten vllt. auch nicht, dass sie zu "schnell" werden. aner es gibt die möglichkeit probatorischer sitzungen. glaube, da kann man parrallel zu mehreren therapeuten (m/w) gehen und schauen, bei wem man sicg am besten aufgehoben fühlt. aber kann es auch verstehen, wenn man schnell einen therapieplatz annimmt, den man gerade bekmomt. denn die wartezeiten sind ewig... :/
sollte erneute unsicherheit auftauchen, wäre es vllt auch eine möglichkeit, bie jemand anders eine probatorische sitzung zu mchen, um zu gucken, ob es anderswo wirklich besser ist?
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
was mich zum thema noch interessieren würde: ist jemand von euch mit 2 sachen in therapie? habt ohr da gute erfahrungen gemacht (also dass ein spezialisierter therapeut 2 störungsbilder abdecken konnte)? denn leider darf man keine 2 therapien parallel machen (zumindest nicht über die kasse; und privat wäre das etwas teuer)...
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Eigentlich ist es normal, dass mehrere gleichzeitig auftretende Störungsbilder von einem Therapeuten behandelt werden. Gerade im Traumabereich finden sich sehr häufig Ängste, Depressionen, Abhängigkeitserkrankungen etc. als Traumafolgestörungen. Jeder approbierte Psychotherapeut hat eine Rundum-Ausbildung für alle gängigen Störungen und häufiig weitere Spezialisierungen. Meine z. B. ist zusätzlich auf Traumatherapie und Essstörungen spezialisiert.
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(28.09.2019, 22:45)Celestine schrieb: Meine z. B. ist zusätzlich auf Traumatherapie und Essstörungen spezialisiert. genau das habe ich gesucht bzw. bräuchte ich auch... in meiner heimatstdt gibt es jedoch wenige therapeuten, die sowohl auf trauma aös auch auf essstörungen spezialisiert sind (und natürlich sehr voll, ewige wartezeit oder nicht mal wartelisten). der, auf dessen warteliste ich stehe, ist v.a. auf trauma spezialisiert und scheint darin auch ziemlich gut zu sein (weiß ich aus den probesitzungen). auch "selbstschädigendes verhalten" ist ihm lt. seiner texte nicht fremd. essstörungen zählen im entfernteren sinne auch dazu. aber sie sind aufgrund einer ausgeprägten körperschemastörung doch etwas sehr spezielles. und das ist der knackpunkt, bei dem ich etwas bedenken habe.ich hoffe, der packt es trotzdem... :S
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Mein Therapeut deckt auch einige Störungsbilder ab. Trauma, Trauer, Identität.
Für mich war im Endeffekt wichtig, dass sich der Therapeut nicht nur mit Monotraumata, sondern eben auch mit Komplextraumata auskennt. Solche Therapeuten wissen in der Regel dass es auch ganz heftige körperliche Störungen gibt. Meine leichte Essstörung läuft immer mit, weil sie aus dem Trauma entstanden ist und wird immer wieder mal mehr mal weniger in den Fokus gerückt.
Wichtig ist erst mal, dass du einen Traumatherapeuten findest, bei dem du dich gut aufgehoben fühlst und dich nicht in der Suche nach "dem idealen Therapeuten" vertrickst. Alles wird es fast nie geben. (Meine Meinung)
Was bei mir die heftigen körperlichen Störungen angeht, gehe ich seit gut einem Jahr zusätzlich alle 14 Tage zu einem Körpertherapeuten. Viele dieser Therapeuten bieten reduzierte Sätze an, weil sie wissen, dass das die Patienten in der Regel selbst tragen müssen, wenn sie keine Heilpraktiker-Zusatzversicherung haben.
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den perfekten therapeuten gibt es wohl eh nicht... niemand ist ja perfekt. wichtig ist in dem fall eben, nebst trauma v.a. bei der körperschema-störung keine "fehler" zu machen. da kann eine unbedachte im grunde "harmlose" bemerkung u.u. verheerend sein.
bei dem thera fühle ich mich - soweit ich das nach 3 probatorik-sitzungen beurteilen kann - bisher gut aufgehoben... er kennt sich sowohl mit mono- als uch mit komplexen traumas aus (wie wahrscheinlich jeder "echte" traumatherapeut). hatte ihn auf so einer speziellen liste gefunden.
meinst du körpertherapie oder körperpsychotherapie? habe mir beides bei wikipedia durchgelesen. schätze, mich würde beides triggern... wird dort auch mit körperschemastörungen gearbeitet (also wenn man sich z.b. zu dick findet, obwohl man es nicht ist)? dsa geht aus den artikeln nicht klar hervor.
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Da die Essstörung eine Traumafolgestörung ist, ist es wohl sinnvoll, den Fokus zunächst auf die Traumatherapie zu legen. Später könnte man sich einen Ernährungstherapeuten suchen, ergänzend oder im Anschluss.
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eine essstörumg kann eine traumafolgestörung sein, muss es aber nicht zwangsläufig. bei mir war sie bereits vor den "eigentlichen" traumas da (wobei es such darauf ankommt, was man als "trauma" definiert). da sie sich vor kurzem zugespitzt hatte, sodass ich kurz vorm verhungern war, ist sie in den fokus gerückt und sollte auch nicht auf die leichte schulter genommen werdeb, da ich da sehr leicht wieder "abrutschen" kann. dennoch hat sie sich irgendwie nachträglich mit den trauma-gefühlen verwoben, sodass eine skurrile wechselwirkung entstanden ist. ideal wäre irgnedwie beides parallel zu therapieren, was aber bürokratisch nicht geht. hätte ansonsten noch die idee, parallel zur kassen-traumatherapie vereinzelte private stunden zu nehmen (vereinzelt, da kostspielig, aber vllt besser als gar nicht). wäre vllt auch eine idee. und probe-sitzungen sind ja erstmal eh gratis.
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Für die Essstörung gibt es spezialisierte Ernährungstherapeuten. Da bekommt man, wenn ein Arzt das befürwortet, etwas von der Kasse dazu. Die Kassen handhaben das sehr unterschiedlich, da das eine Satzungsleistung ist.
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ach so, ja, das sind ernährungsberater. da gibt es bis zu 5 terminen über die kasse. aber richtige psychotherapie maxchen die nicht wirklich. dafür gibt es auf ess- & körperschemastörungen spezialisierte psychotherapeuten. sowohl welche über die kasse als auch provate.
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