Das Positive fokussieren
#1
Hallo ihr Lieben!

Ich möchte hier eine Erfahrung aus meinem Klinikaufenthalt mit euch teilen.
Ich hatte einen sehr schlechten Tag und kurz nach einem Krisengespräch mit meiner Therapeutin hatte ich einen Briefumschlag vor meiner Zimmertür zu liegen. Auf dem Umschlag stand geschrieben: "Vielleicht hilft Ihnen das, auf das Positive zu fokussieren". In dem Umschlag waren gaaaanz viele rote Bohnen und ein Zettel, auf dem eine Geschichte stand:

"Es war einmal ein Bauer, der sehr sehr alt wurde. Jeden Morgen steckte er eine handvoll Bohnen in seine rechte Hosentasche. Immer wenn er während des Tages etwas Schönes erlebt hat oder wenn ihm etwas Freude bereitete, nahm er eine Bohne aus der rechten Hosentasche und gab sie in die Linke.
Ein fröhlicher Schwatz auf der Strasse, ein köstliches Brot, ein Moment der Stille, das Lachen der Menschen, eine Tasse Kaffee oder Tee, eine Berührung des Herzens, ein schattiger Platz während der Hitze - für alles was seine Sinne und sein Herz erfreute, ließ er also ein Bohne von der einen in die andere Hosentasche wandern.
Bevor er am Abend zu Bett ging, zählte er die Bohnen in seiner linken Hosentasche. Er erinnerte sich an all das Schöne, das ihm an diesem Tag widerfahren war und ein Lächeln ging über sein Gesicht - auch wenn er mal nur ein Bohne zählte - denn der Tag war gelungen."

Ich hab mit 6 Bohnen in der Tasche angefangen...denn ich wollte nicht enttäuscht sein, wenn ich abends in der rechten Hosentasche noch ne ganze Handvoll hab und in der linken vielleicht "nur" drei.
Und anfangs hab ich an mir beobachtet, dass wenn ich mich z.b. an der Mittagspause in der Sonne erfreut habe und mir dafür eine Bohne gab, und am Nachmittag irgendetwas nicht gut lief, ich mir dann die Bohne(n) wieder aberkannt habe. Ich war ganz schön gemein zu mir.
Mit Hilfe der Therapeutin und dem "Bohnen-Prinzip" habe ich dann gelernt, dass nicht alles negativ und schlecht ist, wie ich es immer empfunden habe. Und dass die positiven Dinge trotzdem da sind, auch wenn mal etwas nicht so schönes passiert.
Man muss sie nur wahrnehmen...man muss sich darauf einlassen, sie zu sehen...auch wenn sie noch so klein sind!

Alles Liebe,
Claudimaus *dubistdran*
Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Am Ende wird alles gut - und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht zu Ende.
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#2
Ach liebe claudimaus, das hat mir eine mitpatientin damals auch so ähnlich erklärt. Das ist richtig schön.mit dieser Geschichte kenne ich es gar nicht. Auch nicht mit bohnen.aber das ist ja wurscht, man kann auch andere kleine Gegenstände nehmen.ich bin durch deinen Beitrag ermutigt, dass wieder zu machen.denn wie so oft, macht man vieles nicht mehr nach der Klinik.
Ich möchte dich ermutigen, deine Strategien alle beizubehalten bis sie in Fleisch und blut übergehen und man vieles eigentlich in Krisensituationen zur hand hat..ich ermahne mich mal selbst.so vieles ist in akuten Krisen nicht mehr greifbar.
Dabei hat man ein eigentlich gutes Repertoire zur Verfügung.man muss es nur nutzen.

LG cleo
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#3
danke dafür
das kommt mir wie gerufen
*rose*
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#4
ich hab das vorhin verschenkt
allerdings mit Erbsen (beim Netto gabs keine Bohnen *lachen*)
ich glaube, es ist "angekommen"
ich bin gespannt, was sie draus macht
danke nochmal für diese nette Idee, die man echt sofort umsetzen kann
*danke*
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#5
Bitte, sehr gern!
Ich freu mich, wenn es der/ die eine oder andere von euch nutzen kann. :)
Ich muss mich selbst jeden Tag immer wieder an solche Sachen erinnern und mich teilweise dazu zwingen, sie im Alltag umzusetzen.... Ist schwer dabei zu bleiben, wie cleo schon gesagt hat... Aber es hilft!
Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Am Ende wird alles gut - und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht zu Ende.
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#6
Deinen Beitrag find ich echt gut. Danke dafür.
Auch für mich ist er sehr hilfreich, weil ich positive Dinge schlecht wahrnehmen kann.
Es ist ein super Tipp, der auch von mir schnell umgesetzt wird. *jippie*
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#7
Super schön, danke fürs teilen Claudimaus :)
Mir hat das auch enorm geholfen, die Fokussierung auf das positive (ich habe es mit jeden Abend aufschreiben was schön war gemacht).

Dass man die guten Sachen die man gelernt hat nicht mehr so konsequent anwendet kenne ich auch und fühle mich gerade sehr angenehm erinnert und bestärkt diese Dinge wieder mehr zu machen. Finde den Ansatz mit den Bohnen auch sehr schön, das ist so schön bildhaft.
Nichts ist so stark wie die Sanftheit und nichts ist so sanft wie echte Stärke. (Ralph W. Sockmann)
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#8
Ich habe auch noch etwas Schönes. Ihr kennt sicherlich die Sorgenfresser oder? Das sind süße Kuscheltiere die eure Sorgen wegfressen. Aber ich habe etwas ähnliches heute ergattert: ein Morgenmuffelmonster;). Da sind hinten in dem Monster 20 Zettel drin, jeden Früh soll man eines ziehen. Habe mal einen Spruch heraus gezogen, die sind echt witzig bis fröhlich und tun echt gut. Habe gedacht, wenn ich früh auf Arbeit fahre und Sorge vor dem langen Tag habe und mich von meinem Hund verabschieden muss (da gehts mir immer total mies- Abschied und so was blödes), dass das ev. bissel hilft, etwas positiver zu starten.
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#9
oh cleo wie schön :) . meine jüngere tochter hat so einen sorgenfresser. ich war mit der älteren unterwegs um einen auszusuchen, sie sollte ihn zum geburtstag bekommen. es gab einen kleineren und einen größeren. ich fragte also meine ältere welchen sie nehmen würde, der kleine sei halt schon arg klein (ich dachte einfach dass das tier oder wie man das nennt recht klein ist). und meine tochter sah mich an und fragte: also glaubst du sie hat so viele sorgen dass sie echt den großen braucht?

*anfall*

wir haben trotzdem den großen genommen.

bissi off-topic aber das fiel mir gerade ein. :)
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#10
Ich hab auch einen Sorgenfresser! Die sind super! :)
Nichts ist so stark wie die Sanftheit und nichts ist so sanft wie echte Stärke. (Ralph W. Sockmann)
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#11
Hallo

Find das mit den Bohnen super toll..
mag das mal probieren bei mir..
vielleicht sollte ich zu jeder Bohne einen kleinen Zettel schreiben, zum nachlesen und dadurch besser verinnerlichen?
Das hat mir sehr gefallen der Beitrag mit den Bohnen..

viele Grüsse
ingrid
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