just me schrieb:Wer ist wann mein Ansprechpartner - Krankenkasse oder Rentenversicherung?
Bei mir war es die Rentenversicherung. Allerdings wurde es von der Krankenkasse weitergeleitet.
just me schrieb:Welchen Einfluss kann ich bzgl. der Klinikauswahl nehmen - Tipps und Tricks?
Am Besten sich selbst informieren. Bevor ich dem Klinikaufenthalt zugestimmt habe, bin ich hingefahren und habe sie mir angeschaut. Dementsprechend konnte ich für mich ganz gut argumentieren warum ich gerade in diese Klinik möchte. Es liegt im allgemeinen Interesse, dass man weiter kommt.
just me schrieb:Gibt es gute Seiten mit Klinikbewertungen?
Natürlich könnte man sich über das Internet informieren. Als ich mich damals schlau machen wollte, hatte ich die Erfahrung gemacht, dass meist diejenigen einen Kommentar zur Klinik gemacht haben, die darüber verärgert waren. Unmut wird sehr schnell kund getan.
Mich hat das ganze irritiert und habe mich bei meiner Krankenkasse beraten lassen, welche Möglichkeiten ich habe und wo ich was finde.
just me schrieb:Was ist der Unterschied zwischen Rehaklinik und Akut-Klinik?
Es gibt 4 verschiedene Arten:
- psychosomatische Rehaklinik
- psychosomatische Akutklink
- psychosomatische Reha und Akutklinik
- psychiatrische Klinik
Bei den Kliniken, die ich mir angesehen hatte, habe ich festgestellt, dass es in der Rehaklinik Einzelzimmer gibt, im Gegensatz zu den 3 letzteren.
Die Wartezeit beträgt leider zum Teil bis mindestens 10 Wochen. Bei der Akutklinik ist die Wartezeit ca. 1 Woche, während man sich in die psychiatrischen Klinik sofort einweisen kann.
Manch einer behauptet, dass man in der Rehaklinik nur 6 Wochen Aufenthalt haben kann. Dem kann ich wieder sprechen. Ich war weit aus länger, hatte auch das Glück innerhalb von 1 Woche in meiner ausgesuchten Klinik einen Platz zu bekommen.
Meine Schwiegermutter hält sich zur Zeit in einer Akutklinik auf. Dort ist absolutes Handy, Radio und Fernsehnverbot. Dies war bei mir in der Rehaklinik nicht der Fall.
Was kann man von der Psychiatrie erwarten?
Vorrangig werden hier Menschen behandelt, die medikamentöse Unterstützung brauchen, diese Maßnahme steht hier eher im Fokus des Interesses als andere Dinge. Das kann nötig sein, weil vielleicht ohne Medikamente eine belastbare Therapiefähigkeit nicht gegeben ist oder aber massive Schlafstörungen die Patienten daran hindern, Erholung zu finden und somit die Grundlage für eine Arbeit an sich und der eigenen Geschichte nicht gegeben ist.
Auch gibt es Erkrankungen, bei denen es heutzutage therapeutischer Standard ist, medikamentös zu behandeln, da man erkannt hat, dass eine Psychotherapie allein keine ausreichenden Erfolge erzielt oder aber die Kombination von beidem hilfreicher ist. Dies trifft zum Beispiel auf schwere Depressionen zu. Allerdings ähnelt das Finden der richtigen Substanzen oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen und so kann eine medikamentöse Einstellung allein schon Wochen dauern.
Was kann man von der Psychosomatik erwarten?
Hier liegt der Schwerpunkt auf der Therapie und der Erkenntnis, dass Menschen auf die Wechselfälle des Lebens mit Körper und Seele reagieren. Medikamente werden auch hier verordnet, stehen aber nicht so sehr im Vordergrund. Der Fokus der Therapien ist je nach Haus verschieden.
Es gibt in Deutschland drei Richtungen der kassenfinanzierten Psychotherapie, die auch alle in Kliniken vertreten sind: die Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologisch und die psychoanalytisch ausgerichtete Form. In vielen Kliniken wird multimethodal gearbeitet, es werden also Therapierichtungen und -arten je nach Erfordernis und Bedürfnis des Patienten gemischt. Die hohe Anzahl der Behandler in Kliniken führt dazu, dass in der Regel auch alle Richtungen vertreten sind.