31.03.2018, 09:43
Liebe Anmati,
grundsätzlich ist der Therapieansatz gar nicht so entscheidend. Man hat vor Jahren in einer groß angelegten Studie herausgefunden, dass der Therapieerfolg zu 75 % von der Qualität der therapeutischen Beziehung abhängt.
Trotzdem finde ich deine Frage auch wichtig. Als ich einen Therapieplatz gesucht habe, habe ich Erstgespräche mit VT und TP geführt. Beide sagten mir, dass sie im Hier und Jetzt arbeiten und dass das Vergangene sie nur insoweit interessiert, als es mein heutiges Leben beeinträchtigt. Hm, bei einer Langzeittraumatisierung, die schon ganz früh begonnen hat, war das für mich nicht sehr aussagekräftig.
Ich habe dann bei der TP begonnen, weil sie einen Platz frei hatte und bin sehr gut klargekommen. Ich habe eine gute Freundin, die mit einer ähnlichen Problematik eine VT hat und auch ihr hilft es sehr gut. Das Wichtigste ist, dass der Therapeut mindestens eine fundierte, traumaspezifische Weiterbildung gemacht hat. Damit meine ich, dass er z. B. nicht nur EMDR gelernt hat, sondern auch andere traumaspezifische Verfahren (z. B. PITT und/oder Ego-State). Ganz ohne Traumaausbildung können sowohl VT als auch TP nicht so viel bewirken.
Die Unterschiede zwischen VT und TP liegen in der Theorie begründet, woraus sich der Unterschied in der Methode erklärt.
VT ist u. a. lerntheoretisch begründet. Das bedeutet stark verkürzt, dass Verhalten, Denken und Emotionen sich gegenseitig bedingen und dass erlernte Verhaltensmuster verlernt werden können. Es gibt Faktoren, die ein bestimmtes, ungesundes Verhalten auslösen oder ausgelöst haben und solche, die es aufrechterhalten. Es geht dann darum, die aufrecht erhaltenden Faktoren zu bearbeiten. Die Auslöser werden zwar berücksichtigt, sind aber nicht so stark im Vordergrund.
TP geht davon aus, dass das meiste, was sich an behandlungsbedürftigen Symptomen heute zeigt, Ausdruck von unbewussten, seelischen Konflikten sind, die früher entstanden sind. Dass diese Konflikte ins Unbewusste verdrängt wurden, liegt daran, dass sie bei ihrer Entstehung nicht ausgehalten bzw. gelöst werden konnten (z. B. wenn man als Kind seine eigenen Wünsche immer unterdrücken musste, damit es den Bezugspersonen gut geht). Eine häufige Frage, die ich von meiner TP gestellt bekam, war: Erinnert Sie das an irgendetwas, was Sie früher erlebt haben?
Gemeinsam haben die beiden u. a., dass ungesunde Verhaltensmuster früher sinnvolle Bewältigungsstrategien für schwierige Situtaionen waren und heute nicht mehr passend sind (z. B. jegliche Form von Suchtverhalten).
Letztendlich ist es das Bauchgefühl, das entscheidet, wenn man verschiedene Therapeuten mit ähnlichen Trauma-Qualifikationen vor sich hat.
LG Celestine
grundsätzlich ist der Therapieansatz gar nicht so entscheidend. Man hat vor Jahren in einer groß angelegten Studie herausgefunden, dass der Therapieerfolg zu 75 % von der Qualität der therapeutischen Beziehung abhängt.
Trotzdem finde ich deine Frage auch wichtig. Als ich einen Therapieplatz gesucht habe, habe ich Erstgespräche mit VT und TP geführt. Beide sagten mir, dass sie im Hier und Jetzt arbeiten und dass das Vergangene sie nur insoweit interessiert, als es mein heutiges Leben beeinträchtigt. Hm, bei einer Langzeittraumatisierung, die schon ganz früh begonnen hat, war das für mich nicht sehr aussagekräftig.
Ich habe dann bei der TP begonnen, weil sie einen Platz frei hatte und bin sehr gut klargekommen. Ich habe eine gute Freundin, die mit einer ähnlichen Problematik eine VT hat und auch ihr hilft es sehr gut. Das Wichtigste ist, dass der Therapeut mindestens eine fundierte, traumaspezifische Weiterbildung gemacht hat. Damit meine ich, dass er z. B. nicht nur EMDR gelernt hat, sondern auch andere traumaspezifische Verfahren (z. B. PITT und/oder Ego-State). Ganz ohne Traumaausbildung können sowohl VT als auch TP nicht so viel bewirken.
Die Unterschiede zwischen VT und TP liegen in der Theorie begründet, woraus sich der Unterschied in der Methode erklärt.
VT ist u. a. lerntheoretisch begründet. Das bedeutet stark verkürzt, dass Verhalten, Denken und Emotionen sich gegenseitig bedingen und dass erlernte Verhaltensmuster verlernt werden können. Es gibt Faktoren, die ein bestimmtes, ungesundes Verhalten auslösen oder ausgelöst haben und solche, die es aufrechterhalten. Es geht dann darum, die aufrecht erhaltenden Faktoren zu bearbeiten. Die Auslöser werden zwar berücksichtigt, sind aber nicht so stark im Vordergrund.
TP geht davon aus, dass das meiste, was sich an behandlungsbedürftigen Symptomen heute zeigt, Ausdruck von unbewussten, seelischen Konflikten sind, die früher entstanden sind. Dass diese Konflikte ins Unbewusste verdrängt wurden, liegt daran, dass sie bei ihrer Entstehung nicht ausgehalten bzw. gelöst werden konnten (z. B. wenn man als Kind seine eigenen Wünsche immer unterdrücken musste, damit es den Bezugspersonen gut geht). Eine häufige Frage, die ich von meiner TP gestellt bekam, war: Erinnert Sie das an irgendetwas, was Sie früher erlebt haben?
Gemeinsam haben die beiden u. a., dass ungesunde Verhaltensmuster früher sinnvolle Bewältigungsstrategien für schwierige Situtaionen waren und heute nicht mehr passend sind (z. B. jegliche Form von Suchtverhalten).
Letztendlich ist es das Bauchgefühl, das entscheidet, wenn man verschiedene Therapeuten mit ähnlichen Trauma-Qualifikationen vor sich hat.
LG Celestine
Be Yourself. Everyone else is already taken. (Oscar Wilde)